AUDIO TECHNICA ATH-ADX5000

Test AUDIO TECHNICA ATH-ADX5000

Heute rezensiere ich für euch den brandneuen AUDIO TECHNICA ATH-ADX5000, welcher mich bereits auf der diesjährigen CANJAM in Berlin nachhaltig beeindruckt hat. Ich möchte mich an dieser Stelle übrigens noch einmal ganz herzlich bei Dirk Brieden vom deutschen Vertrieb für die zeitnahe Teststellung des Kopfhörers bedanken.

Aber auch erste Eindrücke können ja bekanntlich täuschen. Deshalb freue ich mich natürlich, das neueste Meisterwerk des japanischen Herstellers in einem ersten exklusiven Test in Deutschland gegen die bereits renommierte Konkurrenz antreten zu lassen. Sparringspartner ist heute einer der bekanntesten Platzhirsche in der Kopfhörerszene – der SENNHEISER HD800S.

Meine Wahl fällt auch deshalb auf den SENNHEISER, weil die zwei Kontrahenten ähnliche technische Voraussetzungen aufweisen. Sowohl der ADX5000 als auch der HD800S sind hochohmig ausgelegt (420 beziehungsweise 300 Ohm) und die dynamischen Konustreiber der beiden offenen Kopfhörer beeindrucken gleichsam mit relativ großen Membrandurchmessern (58 mm und 56 mm).

Die japanische Manufaktur AUDIO TECHNICA blickt, ebenso wie der Hersteller SENNHEISER, bereits auf eine lange Tradition im Bau von Ohrlautsprechern zurück. Schon seit den 70’er Jahren werden in Tokyo neben den berühmten Tonabnehmern und Mikrofonen auch dynamische Kopfhörer produziert. Und der von Hand gefertigte ADX5000 soll nach Aussage des Herstellers zukünftig die Referenzposition am HIGH-END Kopfhörerhimmel besetzen.

Aber dafür muss der potentielle Kandidat selbstverständlich zunächst einmal an dem alt bewährten deutschen State-of-the-Art Produkt vorbei.

Verpackung & Ausstattung

Geliefert wird der AUDIO TECHNICA ATH-ADX5000 in einem sehr edel wirkenden braunen Kunstlederkoffer, welcher sich sowohl für eine sichere Lagerung des Kopfhörers daheim, als auch für den problemlosen Transport des technischen Kleinodes eignet.

Die mit schwarzem Samt ausgelegte, klappbare Box beherbergt außer dem entsprechenden Ohrlautsprecher noch ein beidseitig abnehmbares und hochwertiges Kabel aus sauerstofffreiem Kupfer (6N-OFC) in 3 m Länge, ausgestattet mit einem gefrästen und schwarz eingefärbten 6,3-mm-Klinkenstecker aus rostfreiem Stahl, sowie die obligatorische Bedienungsanleitung in englischer Sprache. Und das war es dann auch schon.

Ich hätte mir, wie schon so oft in dieser Preisklasse, noch ein zusätzliches XLR-Kabel für den symmetrischen Betrieb gewünscht. Der SENNHEISER HD800S zeigt schließlich, dass eine diesbezügliche Erweiterung der serienmäßigen Ausstattung problemlos realisierbar ist.

Verarbeitung & Tragekomfort

Der AUDIO TECHNICA ATH-ADX5000 ist geradezu ein Musterbeispiel für japanische Handwerkskunst.

Denn der Kopfhörer ist schier perfekt verarbeitet. Edle Werkstoffe wie Magnesium für die Treibergehäuse und den Kopfbügel, welcher ebenso wie auch die Ohrpolster mit hochwertigem Alcantara bezogen ist, zeugen von dem Bestreben des Herstellers, auch materialtechnisch mit dem ADX5000 etwas ganz Besonderes schaffen zu wollen.

Alle Teile sind dazu sehr passgenau ausgeführt und werden penibel von Hand im Werk in Tokyo zusammengebaut. Selbst die feinstufige Einstellmöglichkeit des Kopfbügels zur Anpassung an die jeweilige Kopfgröße rastet beidseitig mit einem leisen und gleichzeitig satten Klickgeräusch ein. Das ist wirklich sehr schön gemacht.

Der ADX5000 ist insbesondere durch den massiven Einsatz von Magnesium für alle tragenden Teile, aber auch durch intelligenten Leichtbau bezüglich seiner filigranen Gestaltung, außerordentlich leicht geraten. Man schaue sich nur einmal die grazile Konstruktion des Kopfbügels an. Ganze 270 g bringt der japanische Kopfhörer daher auf die Waage. Nur die kleineren Ohrlautsprecher aus dem Hause GRADO sind da noch eine Ecke leichter. Für ein Full-Size-Format ist dies allerdings schon fast rekordverdächtig.

Weil auch der Anpressdruck von AUDIO TECHNICA sehr moderat gewählt wurde und meine Ohren auch an keiner Stelle mit Gehäuseteilen unangenehmen Kontakt aufnehmen, steht folglich langen und ausgiebigen Hörabenden nichts mehr im Wege. Der Tragekomfort ist somit ganz ausgezeichnet und steht dem eines HD800S in nichts nach.

Technik

Um das selbstgesetzte Ziel, den besten dynamischen Kopfhörer der Welt zu bauen, auch final zu erreichen, haben die Ingenieure von AUDIO TECHNICA das Wissen und die Erfahrung aus fast 50 Jahren in der Konstruktion von Ohrlautsprechern in die Waagschale der Entwicklung geworfen. Denn der ADX5000 wurde von Grund auf neu gestaltet.

Zentrales Element ist dabei das völlig innovative und zum Patent angemeldete Treiberkonzept. Die Treibereinheit selbst zeichnet sich durch eine perfekt integrierte Konstruktion aus Membran, Schwingspule, Schallwand und Magnetantrieb aus. Selbige ist zudem optimal in diesem Gehäuseverbund positioniert und ermöglicht dadurch unter anderem eine sehr kontrollierte Luftführung.

Somit lassen sich nicht nur unerwünschte Schwingungen, sondern auch interne Energieverluste wirksam reduzieren. Außerdem kommt das neue Design ohne Schraubklemmen aus, was wiederum zur Gewichtsreduktion beiträgt.

Die Schallwand selbst besteht aus einem hochsteifen Materialmix aus Polyphenylensulfid und Glasfaser, welche sehr präzise Auslenkungen der mit Wolfram beschichteten Treibermembranen ermöglichen. Die neuartige Beschichtung verbessert laut Aussage des Herstellers das Impulsverhalten und das Timing und soll zudem für eine äußerst feinsinnige Reproduktion der Musik verantwortlich zeichnen.

Ein Permendur-Magnetschaltkreis sorgt schließlich für einen entsprechend effizienten Antrieb der 58 mm messenden Konustreiber. Und in Kombination mit den akustisch geschlossenen Seiten der Treibergehäuse, verhindert die offene Wabenstruktur der Rückwand durch geringere Seitenventilation Luftdruckverluste und sorgt dadurch für eine äußerst hohe Verfärbungsfreiheit und Klangtreue.

Der japanische Hersteller hat also offensichtlich einen enormen Aufwand betrieben, um seinen oben genannten Anspruch zu untermauern. Ich bin auf den anschließenden Klangtest jedenfalls schon sehr gespannt.

Vorbereitung

Der nagelneue Kopfhörer wird von mir selbstverständlich zunächst einmal 50 Stunden sorgsam eingespielt.

Um mir einen ersten klanglichen Eindruck zu verschaffen, lausche ich dem AUDIO TECHNICA ATH-ADX5000 in den ersten Tagen zunächst in der Kombination mit dem neuen AMETHYST der kleinen niederländischen Manufaktur METRUM ACOUSTICS. Als digitale Signalquelle fungiert mein optimierter iMAC mit Audirvana-Software.

Der NOS-DAC/Kopfhörerverstärker verfügt neben den ausgezeichneten Qualitäten als Digital-Analog-Wandler gleichermaßen über eine ausreichend hohe Ausgangsleistung, um den hochohmigen Kopfhörer jederzeit adäquat zu bespielen und dessen vorzügliche musikalische Eigenschaften in den Vordergrund zu rücken.

Um aber die vollständigen Fähigkeiten des japanischen Ohrlautsprechers im direkten Vergleich zum SENNHEISER HD800S möglichst vollständig auszuloten, teste ich die beiden Probanden im weiteren Hörsitzungen natürlich auch am PATHOS INPOL EAR.

Denn der italienische Weltklasseverstärker sollte letztendlich in der Lage sein, alle immanente Stärken und Schwächen der Kontrahenten gnadenlos offenzulegen. Da der INPOL EAR auch in der unsymmetrischen Anschlussvariante jederzeit über mehr als ausreichende Leistungsreserven verfügt, kann ich es auch verschmerzen, dass AUDIO TECHNICA im Auslieferungszustand leider auf die symmetrische Kabeloption verzichtet. Oh, erwähnte ich dies bereits?

Somit werden beide Kopfhörer einzig und allein über den 6,3 mm Klinkenanschluss mit dem PATHOS verkabelt. Da der INPOL EAR in Vollausstattung glücklicherweise als reines Stand-Alone-Gerät operieren kann (inklusive Streaming-Modul), benötige ich als „Fernbedienung“ lediglich noch mein iPhone X, sowie eine direkt angeschlossene SSD-Festplatte, welche mit umfangreicher musikalischer Kost aus den Bereichen Jazz, Klassik, Rock und Pop von mir digital bestückt wurde.

Weitere Informationen findet ihr im Übrigen wie immer auf der Seite des Herstellers: https://eu.audio-technica.com

Und nun kann es endlich losgehen.

Klangtest

Bereits in den ersten Hörminuten fällt mir beim ADX5000 im Zusammenspiel mit dem AMETHYST nichts Besonderes auf. Und dies ist grundsätzlich immer ein sehr gutes Zeichen für den jeweiligen Testprobanden. Denn der Kopfhörer ist tonal exzellent ausbalanciert und präferiert keine speziellen Frequenzbereiche. Erst nach einiger Zeit konzentriere ich mich daher auf die einzelnen klanglichen Aspekte bei der Reproduktion meiner musikalischen Referenzaufnahmen.

Der Bass des AUDIO TECHNICA reicht für einen dynamischen Kopfhörer enorm tief herab, ohne diesen jedoch allzu auffällig in Szene zu setzen. Wenn je nach musikalischem Material jedoch Tiefbass eingefordert wird, agiert der ADX5000 entsprechend souverän und durchaus überzeugend. Paukenschläge werden beispielsweise ohne jegliche Kompressionseffekte wiedergegeben. Und dazu sehr realistisch mit dem entsprechenden Volumen reproduziert.

Der Bassbereich ist zudem exzellent konturiert. Bassläufe lassen sich problemlos nachverfolgen, die Trennschärfe ist dabei ausgezeichnet. Das Impulsverhalten bei der Basswiedergabe ist gleichsam auf allerhöchstem Niveau und erreicht dabei die Ansatzlosigkeit von Elektrostaten. Insbesondere für ein dynamisches System ist diese Abstimmung nahezu perfekt.

Im Gegensatz zu vielen aktuellen Kopfhörermodellen auf dem Weltmarkt, welche zwischenzeitlich zu einem wärmeren Klangbild tendieren, ist der neue AUDIO TECHNICA ATH-ADX5000 dagegen eher der Neutralität verpflichtet.

Bedingt durch den moderat gehaltenen Grundton, erhält die Reproduktion der Musik grundsätzlich einen tendenziell eher schlanken Charakter mit einem minimal hellen Timbre, allerdings verbunden mit einer überragenden Transparenz und superben Durchzeichnung im Mitteltonbereich. Auch hier drängt sich wieder der Vergleich mit sehr guten elektrostatischen Systemen auf. Stimmen und Instrumente besitzen dennoch immer genügend Plastizität, um dabei völlig authentisch zu wirken.

Der Hochtonbereich ist schließlich eine der Paradedisziplinen des AUDIO TECHNICA. Denn der ADX5000 glänzt mit einem phänomenalen Auflösungsvermögen. Auch allerfeinste Details in der Musik werden bis in die winzigsten Schattierungen ausgeleuchtet. Selbst der als akustische Lupe bekannte und berühmte 812 PRO hat hier klar das Nachsehen. Zumal der ADX5000 trotz aller Akribie im Gegensatz zum AKG nicht zur Schärfe neigt. Fast schon also die Quadratur des Kreises.

Diese vortreffliche und zudem tadellose Vorstellung des AUDIO TECHNICA im gesamten Frequenzspektrum wird nur noch übertroffen durch sein enorm räumliches Darstellungsvermögen. Beeindruckend ist für mich dabei vor allem die grandiose Randschärfe aller musikalischen Ereignisse im imaginären Raum. Die Ortbarkeit ist absolut überragend. Ich bin begeistert.

Weil der Kopfhörers auch bezüglich seiner dynamischen Qualitäten auf allerhöchstem Niveau agiert, insbesondere in Sachen Feindynamik, wird der SENNHEISER HD800S im dem nun folgenden Vergleichstest vermutlich einen schweren Stand haben.

ADX5000 vs. HD800S

Der PATHOS INPOL EAR hat sich indessen schon einmal 30 Minuten aufgewärmt und empfängt nun als ersten Kandidaten den SENNHEISER HD800S. Im weiteren Verlauf wechsle ich nach einigen Hörminuten auf den ADX5000, wobei ich selbstverständlich exakt die identischen musikalischen Passagen für den direkten Vergleich heranziehe.

Dem HD800S sind die 9 Jahre Marktpräsenz in Verbindung mit dem klangstarken italienischen Hybridverstärker nicht unbedingt anzumerken. Der SENNHEISER spielt sehr leichtfüßig und dynamisch auf, zwischenzeitlich auch mit einer leicht wärmeren Note versehen, welche er im Vergleich zu seinem direkten Vorgänger erhalten hat. Und nach wie vor fasziniert der HD800S mit einer herausragend weitläufigen Bühnendarstellung und einer formidablen Tiefenstaffelung. Gerade bei klassischer Musik weiß der SENNHEISER so nachdrücklich zu brillieren.

Doch schon jetzt wird deutlich, dass der HD800S auch im weiteren Verlauf seiner Existenz wohl kein Freund der allertiefsten Töne mehr werden wird. Selbige werden nämlich tunlichst ausgelassen und durch einen leicht angehobenen Midbass geschickt kaschiert. Dadurch bedingt wirkt der Bassbereich zwar jederzeit druckvoll, aber auch minimal zu füllig, was etwas zu Lasten der Präzision geht.

Der ADX5000 zeigt nach schnellem Umstöpseln, wie es besser geht. Zum einen steigt der AUDIO TECHNICA nicht nur völlig unbeeindruckt in den Frequenzkeller hinab, er pflegt die einzelnen Bassbereiche auch mit gleichberechtigter Intensität. Weil er zudem mit einem akkurateren Timing aufwartet, gewinnt er die Basswertung letztendlich doch ziemlich deutlich.

Der SENNHEISER agiert im Mitteltonbereich, insbesondere durch den in der S-Version minimal erdiger abgestimmten Grundton, sehr homogen und mit einer angenehm warmen Tendenz, sowie einer insgesamt sehr transparenten Darstellung der musikalischen Geschehnisse.

Doch auch in diesem Frequenzbereich muss sich der HD800S dem AUDIO TECHNICA mehr oder weniger klar geschlagen geben. Der ADX5000 zeichnet Stimmen und Instrumente einfach noch akkurater nach, verleiht ihnen mehr Artikulation und Präsenz und platziert Selbige auch schärfer umrissen im Raum.

Der Hochtonbereich des SENNHEISER HD800S gefällt durch einen nunmehr erheblich sanfteren Umgang mit Sibilanten im Vergleich zum HD800, wenngleich auch hier durchaus noch Verbesserungspotential besteht. Denn ab und an neigt der SENNHEISER immer noch zur Schärfe. Dennoch ändert dies natürlich nichts an dem nach wie vor sehr guten Auflösungsvermögen des dynamischen Kopfhörers aus deutscher Produktion.

Der HD800S findet aber auch in diesem Frequenzbereich wiederum seinen Meister in Form des AUDIO TECHNICA ATH-ADX5000. Das Bessere ist eben bekanntlich immer der größte Feind des Guten. Und an die phänomenalen Hochtoneigenschaften des japanischen Kopfhörers reichen die klanglichen Fähigkeiten des SENNHEISER einfach nicht heran.

Weil der ADX5000 auch betreffs der räumlichen Darstellung gegenüber dem HD800S leicht hörbare Vorteile verzeichnet, insbesondere im Bezug auf eine weniger sphärische und somit IMO realistischere Abbildung der Klangbühne, gewinnt der AUDIO TECHNICA diesen Vergleichstest, auch für mich überraschend, im Endeffekt doch sehr eindeutig.

Nachfolgend noch einmal die einzelnen Bewertungen des AUDIO TECHNICA ATH-ADX5000 im Kurzüberblick:

BASS

Staubtrockener, knurriger und ansatzlos schneller Bass mit exzellenter Konturenschärfe. Überzeugender Tiefgang.

GRUNDTON

Moderater und ehrlicher Grundton. Sorgt dennoch für allemal genügend Plastizität und eine „entschlackte“ Wiedergabe.

MITTELTON

Herausragende Durchhörbarkeit der mittleren Frequenzen. Sehr gute Balance bei neutralen Klangfarben. Hohe Authentizität.

HOCHTON

Phänomenales Auflösungsvermögen. Nuancierte Reproduktion auch allerfeinster Details. Eine akustische Lupe par Excellence.

RÄUMLICHKEIT

Fantastisches räumliches Darstellungsvermögen. Hervorragende Breiten- und Tiefenstaffelung. Glaubhafte Nachhallfahnen.

DYNAMIK

Sehr gute Grobdynamik schon bei mittlerer Leistungszufuhr. Explosiv an kräftigen Röhrenverstärkern. Superbe feindynamische Qualitäten.

Mein Fazit

Der AUDIO TECHNICA ATH-ADX5000 schlägt seinen deutschen Widersacher SENNHEISER HD800S in jedem klanglichen Aspekt und untermauert seine Referenzstellung unter den dynamischen Kopfhörern nachhaltig. Und selbst beim Tragekomfort kann der HD800S gegen den ADX5000 keine Punkte gutmachen.

An einem Weltklasseverstärker wie dem PATHOS INPOL EAR zeigt der AUDIO TECHNICA sein wahres Potential und agiert bezüglich Geschwindigkeit, Durchhörbarkeit und Auflösungsvermögen sicherlich auf dem Niveau von elektrostatischen Systemen der absoluten Spitzenklasse. Der Bassbereich wird insbesondere für einen dynamischen Kopfhörer zudem außergewöhnlich präzise und ansatzlos reproduziert, aber auch im Hochtonbereich setzt der ADX5000 neue Maßstäbe.

Dennoch ist auch der AUDIO TECHNICA gewiss nicht für jeden Liebhaber von Ohrlautsprechern die geeignete Wahl. Den überzeugten Fans der Marke AUDEZE beispielsweise wird der ADX5000 höchstwahrscheinlich zu wenig „Fleisch auf den Rippen“ haben und werden sich demzufolge vielleicht eine noch etwas opulentere und körperreichere Präsentation ihrer musikalischen Schätzchen wünschen.

Auch Besitzern von mobilen HIGH END Gerätschaften verweigert sich der ADX5000 durch seine klassisch hohe Impedanz von 420 Ohm und zeigt bereits über seinen 6,3 mm Klinkenstecker auf, was er grundsätzlich von DAP hält. Erst in Verbindung mit einer adäquaten mobilen Verstärkung, insbesondere im symmetrischen Betrieb, läßt sich der Kopfhörer schließlich doch zu einer einvernehmlichen klanglichen Zusammenarbeit bewegen.

Alle Freunde eines fein aufgelösten Klangbildes aber werden im neuen AUDIO TECHNICA ATH-ADX5000 vielleicht sogar die Erfüllung ihrer klanglichen Träume finden. Zumal das aufgerufene Preisschild von 2.195,- € zwar nicht besonders günstig anmutet, allerdings auch nicht unbedingt jeden preislichen Rahmen sprengt.

Denn seinen Preis Wert ist der AUDIO TECHNICA im direkten Mitbewerberumfeld IMO in jedem Fall. Eine durchweg gelungene Kombination aus perfekter Verarbeitung und genialem Klang. Elitäre Kleinserienmanufakturen würden angesichts der musikalischen Qualitäten den Preis dieses Ausnahme-Kopfhörers vermutlich deutlich höher ansetzen als der eher konservative japanische Hersteller.

Und in Kombination mit einem sehr guten Röhrenverstärker, wie beispielsweise dem TRAFOMATIC HEAD2 oder dem FELIKS AUDIO EUFORIA, spielt sich der ADX5000 mit dem konzeptionell wohligen Timbre dieser Verstärkergattung sowieso direkt ins Herz des geneigten Interessenten. Und anschließend ist natürlich jeder weitere Widerstand zwecklos.

Der AUDIO TECHNICA ATH-ADX5000 ist in der Summe seiner klanglichen Eigenschaften in Kombination mit einem sehr guten stationären Kopfhörerverstärker für mich einer der besten dynamischen Kopfhörer der Welt. Und damit neue Testreferenz. Herzlichen Glückwunsch an die japanischen Entwickler. Mission erfüllt.

Euer Fidelio

Meine Wertung

Klangqualität (60%) : 5 von 5 Ohren
Tragekomfort (20%) : 4 von 5 Ohren
Verarbeitung (20%) : 4 von 5 Ohren



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COMMENTS6

  1. Hallo,

    feiner Test, der mich wirklich neugierig auf den ADX5000 gemacht hat. Was meinst Du, würde er mit einem Burson V2+ auch harmonieren – Du kennst das Gerät ja sehr gut ?

    Grüße

    • Hallo Christian,
      den CV2 habe ich ja lange selbst besessen. Hat mit dem AT leistungsmässig IMO überhaupt keine Probleme. Auch klanglich dürfte diese Kombination gut passen.
      Beide Spielpartner bewegen sich zusammen aber höchstwahrscheinlich eher auf der analytischen Seite. Um dem ADX5000 etwas mehr Wärme einzuhauchen, würde ich einen Röhrenverstärker präferieren.
      LG
      Wolfgang

  2. Hello FIDELIO, now it would be good to know if the very good portable amplifier, ALO Audio / The Continental Duo [hybrid amp], can handle ADX5000. This portable amp can drive 600 Ohm Beyerdynamic T1, maybe the combination of ‚Continental Duo‘ and ADX5000 will result in an audio magic. Do you happen to have an access to this portable amplifier and try it with ADX5000 ? Have a nice Christmas.

  3. Hello Stan,
    haven’t heard the little tube amp from ALO yet. But IMO it just should work in combination with the ADX5000 very good. Because of course I’m aware of the great qualities of the studio six, you know?
    Wish you a nice Christmas, too.
    greetings
    Wolfgang

  4. Hi Fidelio,

    ich höre alles genau wie du es beschreibst, sehr schöner Bericht. Und richtig, er mag Röhren, da geht die Sonne auf.

    Leistungsstarke Röhren 😉 Bei mir hängt er an den Lautsprecherklemmen einer jj 322 se Triode (300B). Kostet schon Überwindung, den Klinkenstecker abzuschneiden 😂 Bananas dran gelötet, Widerstand parallel zur Impedanzanpassung. Ergebnis: das absolut beste, was ich je hörte, in allen Disziplinen die du beschreibst, auch Elektrostaten verlieren in Summe aller Eigenschaften.

    Grüße, Michael

    • Hallo Michael,
      prima, die 300B verleihen dem ADX5000 auch ganz sicher genügend Wärme. Es gibt im Übrigen so einige KH, welche an den LS-Ausgängen besser klingen als an den KH-Buchsen… 😉
      Lieben Gruß
      Wolfgang


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