
Ich beschäftige mich mit dem Thema HIFI und Musik bereits seit meiner frühen Studienzeit, also zwischenzeitlich über 35 Jahre. Was so natürlich auch entsprechende Rückschlüsse auf mein zartes Alter zulässt.
Um etwas Geld in die maue Studentenkasse zu spülen, habe ich schon damals nebenbei in einem kleinen aber feinen HIFI-Laden mit überwiegend britischen Gerätschaften gearbeitet und darüber hinaus von mir konfigurierte Musikanlagen in exklusive Automobile eingebaut.
Da diese zum Teil recht komplexen Systeme klanglich rein nach Gehör abgestimmt werden mußten, hatte ich in meiner Heimatstadt Aachen (und vielleicht auch ein wenig darüber hinaus) alsbald den Spitznamen „Das Ohr“ weg. Und noch heute findet sich selbiges als leicht nostalgisch angehauchtes Symbol in meinem Avatar wieder.
Bedauerlicherweise wurde die damalig sauer verdiente Kohle zumeist direkt in musikalische Sachwerte reinvestiert. Die Geschichte von einfachen Apfelsinenkisten neben kostspieligem HIGH-END Equipment in der ersten Studentenbude ist bei mir tatsächlich keine hohle Phrase.
Seit dieser Zeit habe ich demzufolge einige Erfahrungen mit den unterschiedlichsten technischen Pretiosen hinsichtlich einer authentischen Wiedergabe der Musik gesammelt – sowohl im stationären als auch mobilen Bereich. Und diese Leidenschaft ist auch zu keiner Zeit erloschen. Nur meine Präferenzen haben sich berufsbedingt in den letzten Jahren etwas verschoben.
Vor nunmehr 10 Jahren wurde mein Interesse für das Kopfhören wieder geweckt. Oder besser – verordnet, denn meine Frau schenkte mir zum Geburtstag mit strahlendem Lächeln einen klangfarbenstarken Ohrlautsprecher aus den USA – den GRADO RS1. Vielleicht waren ihr meine allnächtlichen Hörsitzungen auch einfach nur zu laut – und der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel.
Nicht, dass ich mich nicht auch schon früher mit dieser etwas anderen Art der musikalischen Reproduktion beschäftigt hätte. Aber die Kopfhörer jener Zeit waren zumeist leider nicht geeignet, meine geliebten Lautsprechersysteme vollumfänglich zu ersetzen.
Aber dies hat sich aus meiner Sicht in den letzten Jahren radikal geändert. Insbesondere der weltweite Siegeszug der Smartphones begünstigt dabei einen kontinuierlichen Fortschritt der mobilen Kopfhörersparte im Allgemeinen, aber auch die technologische Entwicklung von audiophil orientierten Kopfhörern im Besonderen.
Warum nun dieser Blog?
Das Angebot an HIGH-END Kopfhören und entsprechenden Kopfhörerverstärkern nebst den oftmals implementierten DA-Wandlern wächst unaufhörlich. Und ein Ende ist nicht abzusehen. Zumal sich auch das Interesse von gestandenen Gralsrittern der feinen Töne immer stärker auf diese ehemals klangliche Notlösung fokussiert.
Denn um eine ähnliche klangliche Performance mit stationärem Equipment – bestehend aus Signalquellen, Verstärkern und Lautsprechern – zu erzielen, müssen in der Regel ganz andere Summen in das schöne Hobby investiert werden. Und ich weiß an dieser Stelle genau, wovon ich rede.
Leider geht mit dieser schier unglaublichen Evolution im Kopfhörerbereich eine ebensolche preisliche Explosion derselben einher. Je nach audiophilem Anspruch sollten somit potentielle Investitionen im Vorfeld genauestens kalkuliert werden. Womit wir wiederum zu der obigen Eingangsfrage gelangen – wozu dieser Blog?
Ganz einfach – weil es ihn vorher nicht gab. Zumindest nicht in dieser Form. Denn ich rezensiere für euch nicht nur die besten HIGH-END Kopfhörer der Welt an unterschiedlichsten Spielpartnern – sondern versuche ebenso, allen ambitionierten Gralsrittern des guten Geschmackes ein wenig Hilfestellung bei ihren potentiellen Kaufentscheidungen zu geben.
Dabei fokussiere ich mich allerdings auf die Beurteilung von audiophilen Gerätschaften, welche mich auch nach vielen Hörabenden noch nachhaltig begeistern – darum bitte auch nicht wundern, wieso die allermeisten Rezensionen auf Musicalhead eher positiv ausfallen.
Denn alle anderen Probanden, welche durch mein persönliches (Hör-)Raster fallen, werden nach nur wenigen Tagen direkt wieder an die entsprechenden Hersteller oder Vertriebe retourniert. Denn wer opfert schon Stunden seiner kostbaren Freizeit, um Dinge zu tun, die keinerlei Spass bereiten.
Um die obigen Ausführungen bitte nicht falsch zu verstehen. Nichts ersetzt die individuelle Hörprobe daheim mit vertrautem musikalischen Material. Meine persönliche klangliche Beurteilung kann infolgedessen natürlich immer nur rein subjektiver Natur sein.
Vielleicht aber erleichtern sie dem Einen oder Anderen die entsprechende Vorauswahl. Indem meine Testergebnisse einfach mit den eigenen Präferenzen abgeglichen werden. Und dadurch gegebenenfalls teure Fehlinvestitionen vermieden werden können.
Eine Frage steht natürlich noch im Raum. Wieso mache ich mir überhaupt die ganze Mühe. Journalismus ist schließlich nicht meine Kernkompetenz. Und ich betreibe diesen BLOG zudem ohne monetäre Zwänge und demzufolge auch unabhängig von Repressionen durch die Industrie.
Die Antwort darauf mag vielleicht ebenso banal wie einleuchtend erscheinen – weil es mir schlicht und ergreifend immer wieder großen Spaß bereitet. In diesem Sinne, Welt aus – Musik an!
Euer Fidelio