Yamaha HA-L700A on Musicalhead

Hörtest YAMAHA HA-L7A

Der japanische Hersteller präsentiert mit dem neuen YAMAHA HA-L7A den idealen Spielpartner für den Referenzkopfhörer YAMAHA YH-5000SE, welchen ich im vergangenen Jahr bereits ausführlich für euch auf Musicalhead getestet habe. Dabei soll die transistorbasierte Kombination aus Kopfhörerverstärker und dediziertem DAC laut Hersteller insbesondere durch ihre audiophilen Qualitäten überzeugen.

Das Schaltungslayout der 4 Leistungsverstärker der Ausgangsstufen sind kanalweise von der Masse getrennt, was einen vollsymmetrischen Betrieb ermöglicht, ohne die jeweilige Konfiguration zu ändern. Dadurch werden die klangliche Unterschiede der einzelnen Anschlussvarianten auf ein absolutes Minimum reduziert. 

Außerdem agieren alle Schaltkreise – einschließlich der Stromversorgung – gleichfalls unabhängig von der Masse, so dass selbst winzigste Spannungsschwankungen und externe Störungen gleichermaßen eliminiert werden. Diese von YAMAHA patentierte  FLOATING & BALANCED Verstärkertechnologie realisiert in Folge eine völlig natürlich wirkende und ermüdungsfreie Wiedergabe aller musikalischen Pretiosen.

2 Ringkerntranformatoren für maximalen dynamischen Kontrast

Für einen maximalen dynamischen Kontrast ist der YAMAHA HA-L7A zudem mit zwei Ringkerntransformatoren bestückt, welche sich durch eine besonders vibrationsarme Konstruktion auszeichnen. In Anlehnung an traditionelle Audio-Prinzipien und unter Beibehaltung eines niedrigen Schwerpunkts sind beide Transformatoren direkt auf dem Hauptrahmen montiert. 

Dank der dreidimensionalen Struktur ist der Transformatorblock direkt über der Netzteilplatine platziert, wodurch der Stromversorgungspfad auf ein Minimum verkürzt wird. Hierbei kommen unabhängige Transformatoren für die Kleinstsignal-Schaltungen in der Vorstufe und der 2. Stufe des Verstärkerzweiges zum Einsatz, wodurch nicht nur die Rauschanteile gesenkt-, sondern gleichsam auch die magnetischen Streuungen reduziert werden.

Die Verwendung von Bifilarwicklungen minimiert darüber hinaus eventuelle Spannungsschwankungen und verbessert zudem die Stromversorgung – selbst geringste Störgeräusche werden somit ausgeschlossen. Eine hohe Anstiegsgeschwindigkeit des HA-L7A stellt überdies sicher, dass auch filigranste Musiksignale verfärbungsfrei und möglichst originalgetreu verarbeitet werden können.  

Referenz-Chipsatz ES9038PRO von ESS-Technology

Um eine perfekte Klangqualität zu verwirklichen, verfügt der neue Kopfhörerverstärker von YAMAHA über einen Referenzwandler des Typs ES9038PRO von ESS-Technology, welcher die digitale Umsetzung in die musikalische Kost mit einem hohen audiophilen Anspruch gewährleistet. Der 8-kanalige Chipsatz bürgt neben dem erstklassigen Quartzoszillator für einen ausgezeichneten Dynamikbereich und einem ebenso exzellenten Rauschabstand.

Die analogen Ausgangsstufen sind zudem mit symmetrischen Schaltkreisen sowie einer diskreten Konfiguration versehen, wodurch eine vollständig symmetrische Übertragung vom DA-Wandler-Ausgang zum Kopfhöreranschluss erzielt wird. In Kombination mit passenden Ohrlautsprechern, welche einen symmetrischen Anschluss unterstützen, wird dazu die gemeinsame Impedanz des Übertragungssystems unterdrückt, um die Signaltrennung zu optimieren.

Das robuste und massive Gehäuse des HA-L7A wird aus hochfestem Aluminium gefertigt. Dabei wurde der edle Werkstoff nicht nur für den Hauptrahmen verwendet, sondern auch für den Lautstärkerregler und den Moduswahlschalter. Durch abrasives Sandstrahlen wurde außerdem eine hochwertige Haptik realisiert, welche die Nutzung des HA-L7A laut YAMAHA zu einem Erlebnis machen soll.

Einmaliges Designkonzept und hochfeste Aluminiumkomponenten

Damit Vibrationen die empfindlichen Audiosignale nicht beeinträchtigen, wurde das Gehäuse des YAMAHA HA-L7A auf der L-förmigen Oberseite mit einer stranggepressten Aluminiumplatte in 8 mm Dicke versehen, während die Ringkerntransformatoren auf einer 2 mm dicken Stahlplatte montiert werden. Das außergewöhnliche und optisch sehr gelungene Designkonzept garantiert über die ebenso hochfeste Frontplatte und eine adäquat ausgeführte, doppelwandige Rückwand maximale Entkopplung.

5 konisch zulaufende Stahlfüße tragen das 5,3 kg schwere Chassis des HA-L7A, welche mittels spezifischer Dämpfer in der Bodenplatte Vibrationen bereits im Keim ersticken- und für einen jederzeit stabilen Stand auf dem Desktop sorgen sollen. Und Dank der umfassenden Anschlussmöglichkeiten mit 2 symmetrischen Kopfhörerbuchsen (4,4 mm PentaConn & 4-pol XLR), sowie dem obligatorischen 6.3 mm Klinkenanschluss sind den Verwendungsmöglichkeiten kaum Grenzen gesetzt. 

Ein OLED-Display auf der Oberseite des Gerätes übermittelt alle relevanten Informationen der entsprechenden Eingangsquellen (USB-Typ B, coaxial, optisch), die jeweilige Sampling-Frequenz, die Lautstärke und der gegebenenfalls verwendete SOUNDFIELD-Modus. Nach der Bedienung wird das Display nach wenigen Sekunden automatisch deaktiviert, um unerwünschten Einflüssen auf die klangliche Qualität vorzubeugen.

Innovative Signalverarbeitung durch patentierte DSP-Technologie

Der HA-L7A verfügt außerdem über integrierte XLR- und RCA-Vorverstärker-/Line-Out-Ausgänge, so dass der Transistorbeau problemlos auch als reiner D/A-Wandler oder integrierter Vorverstärker betrieben werden kann. Darüber hinaus profitiert der YAMAHA-Kopfhörerverstärker erstmalig von der langjährig perfektionierten CINEMA-DSP-Technologie zur Erzeugung fest definierter Klangfelder, welche bereits in den berühmten AV-Receivern des japanischen Herstellers zu Ruhm und Ehre gelangte.

Der YAMAHA HA-L7A nutzt dazu die innovativen Signalverarbeitungs- und Mehrkanal-Erweiterungstechnologien der Japaner, welcher infolgedessen 8 unterschiedliche Programme zur klanglichen Interaktion bereitstellt: Straight, Cinema, Drama, Music Video, Concert Hall, Outdoor Live und BGM. Durch die Verwendung von Bauteilen höchster Qualität konnten dabei sehr natürlich- und authentisch wirkende Klangfelder geschaffen werden.

Denn das rauscharme Design des HA-L7A isoliert Haupt-, Verstärker- und Netzteilplatine zur perfekten Verarbeitung aller Kleinstsignale. Die intelligente Konstruktion der Hauptplatine vermeidet zudem unerwünschte Wechselwirkungen zwischen dem digitalen und dem analogen Bereich. Als Lautstärke-IC kommt dabei ein erlesener MUSES72323 zu klanglichem Einsatz, welcher unter anderem für außergewöhnlich geringe Verzerrungswerte verantwortlich zeichnet.

Ein spezifisches Netzteil-IC von ANALOG DEVICES sorgt außerdem für einen minimalen Rauschpegel und unterdrückt dazu jedwede Restwelligkeit. In der DAC-Sektion verwendet YAMAHA wiederum einen Chipsatz von ESS-Technology – den ES9842QPRO – für eine einwandfreie Aufbereitung der komplexen digitalen Signalflut.  

Klangtest

Im Hörtest begeistert der YAMAHA HA-L7A insbesondere im Zusammenspiel mit dem hauseigenen Ohrlautsprecher – dem YAMAHA YH-5000SE – mit einer überragenden akustischen Performance. Der japanische Kopfhörerverstärker beeindruckt mit seiner stringenten und tiefreichenden Basswiedergabe, äußerst transparenten und dennoch plastisch arrangierten Mitten sowie fein aufgelösten Höhen. Im „Pure Direct“-Modus Betrieb schließt der HA-L7A zudem jegliche Beeinflussung durch die implementierte Klangregelung aus.  

Wenngleich YAMAHA in Bezug auf das Digital-Sound-Processing nicht zu viel versprochen hat – die klanglichen Lösungen der japanischen Entwickler bilden die einzelnen Raum-Szenarien recht naturgetreu ab, speziell bei den Varianten „Concert Hall“ und „Outdoor Live“ sind aufgrund immer schneller agierender Mikrochips zwischenzeitlich enorme Fortschritte zu verzeichnen. Insbesondere ältere Aufnahmen, beispielsweise „Harry Belafonte: At Carnegie Hall“ profitieren meines Erachtens enorm durch die digitale Aufbereitung und versetzen den verblüfften Gralsritter der feinen Töne mitten ins akustische Geschehen.

Somit empfiehlt sich die Programmvielfalt des japanischen Herstellers nachhaltig für ein ausgiebiges Experimentieren und erfreut gleichsam den Spieltrieb. Aus meiner persönlichen Sicht bietet die CINEMA-DSP-Technology von YAMAHA in jedem Fall eine intelligente und oftmals überlegene Alternative zu den zahlreichen Cross-Feed-Schaltungskonzepten der Mitbewerber. 

Kongeniales Match mit dem YAMAHA YH-5000SE

Der YAMAHA HA-L7A entpuppt sich im weiteren Verlauf dazu als bemerkenswert neutrale und feindynamische Gerätschaft, welche neben einer großartigen Detailarbeit auch die musikalischen Qualitäten des YH-5000SE zu keinem Zeitpunkt vernachlässigt. Die beiden Weggefährten harmonieren nahezu perfekt miteinander – kein Wunder, denn der neue Referenzverstärker der Japaner wurde meiner Meinung nach in exzellenter Manier auf den orthodynamischen Kopfhörer abgestimmt. 

Jedwede Art von Musik wird somit sehr akribisch und mit viel Feingefühl aufbereitet und selbst feinste Schattierungen werden mit einer superben Randschärfe reproduziert. Dazu spielt die bestmögliche Verbindung aus Verstärker und Kopfhörer – je nach verwendetem Klangfeld – mit einem phantastischen Raumgefühl und ohne jeglichen Hang zur Sibilanz auf. Über das dreidimensionale Darstellungsvermögen setzt sich der HA-L7A somit gekonnt in Szene.

Auch in einem Quercheck mit dem MEZE ELITE und dem AUSTRIAN AUDIO THE COMPOSER empfiehlt sich der YAMAHA-Verstärkerbeau als äußerst talentierter Spielpartner – zumal diese beiden Ohrlautsprecher eine recht hohe Empfindlichkeit aufweisen. Und obgleich die Japaner eine spezifische Leistung von lediglich 1.000 mW/Kanal ausweisen, können selbst leistungshungrige Schwergewichte wie der neue HIFIMAN SUSVARA UNVEILED (Testbericht folgt) aufgrund der hohen Stromlieferfähigkeit des HA-L7A relativ problemlos angesteuert werden – sofern man keine ohrenbetäubenden Pegelstellungen präferiert. 

Mein Fazit

Der neue YAMAHA HA-L7A wird dem ausgezeichneten Ruf des japanischen Herstellers in Bezug auf herausragende audiophile Gerätschaften vollumfänglich gerecht. Der transistorbewehrte Kopfhörerverstärker markiert aus meiner Sicht eine nahezu ideale Lösung in Kombination mit dem hauseigenen Referenzkopfhörer YAMAHA YH-5000SE. Aber auch Gralritter der feinen Töne, welche bereits eine illustre Sammlung an wirkungsgradstarken Ohrlautsprechern ihr Eigen nennen, sollten dem HA-L7A beim Händler ihres Vertrauens gegebenenfalls Gehör schenken.

Der kompakte und somit vollumfänglich Desktop-taugliche YAMAHA HA-L7A ist zu einem durchaus fairen Kaufpreis von 3.999,- Euro in Deutschland erhältlich. Weitere Informationen zum HA-L7A erhaltet ihr im Übrigen auch unter: auditorium.de. Abschließend möchte mich noch einmal ganz herzlich bei Carsten Hangebrock vom Auditorium-Team für die kurzfristige und völlig unbürokratische Bereitstellung meines heutigen Testexemplars bedanken.

Euer Fidelio

Meine Wertung

Klangqualität (60%) : 5 von 5 Ohren
Ausstattung (20%) : 5 von 5 Ohren
Verarbeitung (20%) : 5 von 5 Ohren

(*) Die Testberichte auf Musicalhead geben ausschließlich meine persönliche Meinung zum Produkt wieder. Es handelt sich hierbei um redaktionelle Beiträge, welche aber durchaus eine werbende Wirkung beim Leser erzielen könnten, ohne dass ich von einem Unternehmen damit beauftragt wurde.


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