Yamaha YH-5000 SE on Musicalhead

Test YAMAHA YH-5000SE

Da bin ich wieder. Und heute rezensiere ich für euch endlich das brandneue Flaggschiff YH-5000SE von YAMAHA, welches – vom japanischen Hersteller als direkter Nachfolger des HP1 proklamiert – in den letzten Wochen und Monaten in weltweiten Kopfhörer-Foren bereits für einige Furore sorgte. Social-Media as it’s best.

Ich möchte mich an dieser Stelle außerdem ganz herzlich bei Carsten Hangebrock von Auditorium bedanken, welcher für die erstmalige Kontaktaufnahme mit Yamaha Europe bezüglich der Teststellung meines heutigen Probanden maßgeblich verantwortlich zeichnete und diese Rezension überhaupt erst ermöglichte.

Aufgrund der über 40-jährigen Erfahrung von YAMAHA hinsichtlich der Entwicklung von orthodynamischen Ohrlautsprechern kam für die japanischen Ingenieure selbstverständlich nur ein völlig neuer und innovativer Flächenstrahler in Frage, welcher das magnetostatische Arbeitsprinzip nunmehr zur absoluten Perfektion treiben sollte.

Und dies scheinbar auch ohne Rücksicht auf monetäre Belange, denn für den YAMAHA YH-5000SE wird dem deutschen Handel eine unverbindliche Preisempfehlung von 5.499,- Euronen vorgegeben. Manch ein Gralsritter der feinen Töne übt sich ob der preislichen Gestaltung jetzt wahrscheinlich schon kurzfristig in Schnappatmung.

In Bezug auf die technischen Besonderheiten des neuen YH-5000SE habe ich schon im Dezember letzten Jahres auf Musicalhead berichtet (> zur YAMAHA Produktvorstellung). Infolgedessen möchte ich in dieser Rezension primär auf die musikalischen Qualitäten des planarmagnetischen Kopfhörers eingehen und euch zugleich auch meine persönlichen Höreindrücke schildern.

Sollte der TOTL-Ohrlautsprecher des japanischen Herstellers mittels seiner neu entwickelten Orthodynamic™-Treiber tatsächlich in der Lage sein, ein ultimativ authentisches Musikerlebnis zu reproduzieren? Das ausgewiesene Preisschild der Japaner schraubt meine persönliche Erwartungshaltung jedenfalls bereits in audiophile Höhen.

Verpackung & Ausstattung

Der YAMAHA YH-5000SE wird dem Gralsritter des guten Geschmacks in einer dreigeteilten schwarzen Aufbewahrungsbox präsentiert, welche den edlen Ohrlautsprecher nebst 2 exquisiten Anschlusskabeln in 2 Meter Länge (sowie einem vergoldeten Klinkenadapter) vor allen Unwägbarkeiten des zukünftigen Kopfhörerlebens sicher schützen sollte.

Der YAMAHA Ohrlautsprecher wird gleichsam mit 2 unterschiedlichen Polstersätzen ausgeliefert, welche über einen einfachen Drehverschluss im Übrigen kinderleicht auszutauschen sind. Ein metallener und recht massiver Kopfhörerständer komplettiert die sehr hochwertige Ausstattung dieser Special-Edition-Version.

Verarbeitung & Tragekomfort

Der in der japanischen Spezialwerkstatt in Kakegawa gefertigte YH-5000SE ist nicht nur meisterhaft von Hand verarbeitet, sondern übernimmt ohne jeden Zweifel eine qualitative Vorbildfunktion im High-End Kopfhörersegment und rechtfertigt hinsichtlich der exquisiten Materialauswahl zum Teil auch den ambitionierten Preis.

Die ohrumschließenden Treibergehäuse aus Magnesium folgen größentechnisch einem gewissen Minimalismus, was dem allgemeinen Tragekomfort jedoch keineswegs zuwider läuft. Denn auch größeren Ohren bieten die luftigen Behausungen genügend Platz zur freien Entfaltung. Der Anpressdruck ist zudem perfekt austariert, ebenso wie die mustergültige Lastverteilung auf dem Kopf des Trägers.

Dazu ist der YAMAHA YH-5000SE federleicht. Meine erste haptische Kontaktaufnahme mit dem japanischen Kleinod verlief deshalb geradezu erschreckend. Sind vielleicht irrtümlicherweise die Treibermagnete nicht montiert worden? Oder handelt es sich bei meinem Testgerät gar um eine Art optische Attrappe?  

Mitnichten. Die Kombination aus einer filigranen und dennoch hochfesten Konstruktion mittels leichtgewichtiger Metalle und Kunststoffe, sowie die spartanische Bemessung aller relevanten Bauteile, resultieren in dem rekordverdächtigen Eigengewicht von lediglich 317 Gramm. Und nicht vergessen – dieser Kopfhörer frönt tatsächlich dem magnetostatischen Arbeitsprinzip. Unglaublich.

Vorbereitung

Für den anschließenden Hörtest verbinde ich den YAMAHA YH-5000SE zunächst über das unsymmetrische OFC-Originalkabel mit dem Klinkeneingang meines CHORD DAVE, um eine erste klangliche Standortbestimmung des Kopfhörers zu erhalten. Der Referenz-DAC der Briten bezieht die digitalen Signale dabei über ein CHORD CABLE in SIGNATURE-Ausführung von einem Audirvana-optimierten iMAC.

Im Anschluss erhält der FELIKS AUDIO ENVY einige Spielzeit am japanischen Ohrlautsprecher, um eine potentielle Röhrenkompatibilität zu prüfen. Das High-Res-Datenmaterial wird auch in diesem Falle von der DAC-Sektion des DAVE in analoge musikalische Kost umgewandelt. Überdies kommen nun auch symmetrische XLR-Kabel – ebenfalls in SIGNATURE-Qualität – der Marke CHORD CABLE zum Einsatz.

Kontakt zum heimischen Stromnetz nehmen die obigen Gerätschaften mittels Strippen der Marke SHUNYATA auf – für den CHORD DAVE empfehle ich im Übrigen vorzugsweise das Z-PC10, der FELIKS ENVY wird hingegen über ein SHUNYATA COPPERHEAD verkabelt.

Im letzten Schritt verbinde ich den YH-5000SE mit dem Referenzsystem dCS LINA der gleichnamigen britischen Manufaktur – bestehend aus ihrem innovativen DAC, der zugehörigen World Clock und dem transistorbewehrten Class AB-Kopfhörerverstärker, um die musikalischen Fähigkeiten des YAMAHA Flächenstrahlers möglichst vollständig auszuloten.

Der AURALIC ARIES G1 liefert die hierzu erforderlichen Daten bitgenau an den USB-Eingang des LINA DAC über ein TELLURIUM ULTRA SILVER Digitalkabel. Das Komplettsystem der Briten wird mittels originaler Verkabelung mit dem Stromnetz verbunden, allerdings nicht ohne zuvor eine Netzfilterleiste das Typs ISOL-8 POWERLINE-AXIS dazwischen geschaltet zu haben. 

Akustische Herausforderung

Um die akustischen Qualitäten des YH-5000SE dazu möglichst präzise in das klangliche Umfeld seiner direkten Mitbewerber einordnen zu können, vergleiche ich den orthodynamischen Kopfhörer des japanischen Herstellers mit 2 erlesenen Ohrlautsprechern aus meiner eigenen Sammlung. Der FINAL D8000 PRO Limited Edition stellt sich somit ebenso der akustischen Herausforderung wie mein MEZE ELITE Dark Mystery.

Aufgrund der leichtgewichtigen Ausführung des YAMAHA Kopfhörers bietet sich außerdem eine Eignungsprüfung für den mobilen Betrieb an, zumal der hohe Wirkungsgrad von 98 dB/mW und die niedrige Impedanz von 34 Ohm durchaus einen positiven klanglichen Befund in Aussicht stellen. Infolgedessen wird auch der neuen ASTELL&KERN SP3000 dem YH-5000SE auf den akustischen Zahn fühlen.  

Das musikalische Testprogramm setzt sich wie schon so oft zusammen aus den mir bestens bekannten Hörbeispielen der Musikrichtungen Klassik, Rock, Jazz, Blues und Pop – vorwiegend in High-Res Auflösung. Weitere Informationen zum neuen YAMAHA YH5000SE findet ihr im Übrigen unter: www.yamaha.com oder auch auf den Seiten von Auditorium unter: www.auditorium.de

Kleine Randnotiz: Wie nahezu alle planarmagnetischen Kopfhörer benötigt auch der YH-5000SE eine ausgiebige Einspielzeit, weshalb er zunächst eine Woche in unserer bekannten Abstellkammer antreten musste. Ganz zum Leidwesen meiner Frau, denn ob meiner leicht ambitioniert gewählten Lautstärke vermutete sie in der ersten Nacht gar Einbrecher im Hause. Böser Mann.

Klangtest 

Zum Thema Erwartungshaltung: In den ersten Hörminuten, in denen sich der YAMAHA YH-5000SE eigentlich anschicken sollte, mich in neue orthodynamische Dimensionen zu katapultieren, geschieht rein gefühlsmäßig zunächst einmal – gar nichts. Kein markerschütterndes Tiefbassgrollen, keine exzessive Bühnenabbildung und ebenso keine neuen Erkenntnisse hinsichtlich einer besonders glanzvollen Vorstellung im Hochtonbereich.

Ob der anfänglichen Desillusionierung genehmige mir demzufolge erst einmal eine Kunstpause in Form einer frisch aufgebrühten Tasse Kaffee. Und starte in entspannter Atmosphäre sodann einen neuen Versuch mit dem japanischen Leichtgewicht im Zusammenspiel mit dem CHORD DAVE. Denn oftmals sind es eben diese unauffälligen Kandidaten im Hörtest, welche sich im weiteren Verlauf einer Rezension als hochmusikalische Verführer entpuppen.

Und auch der neue Flächenstrahler aus dem Hause YAMAHA präsentiert jedwede Musikrichtung in der Tat auf eine völlig unspektakuläre Art und Weise, begeistert mich jedoch sukzessive mit seinem faszinierendem Fluss und punktet insbesondere über eine wahrlich atemberaubende Durchhörbarkeit selbst anspruchsvoll arrangierter klanglicher Passagen.

Zudem wahrt der orthodynamische Ohrlautsprecher jederzeit eine bemerkenswerte Kohärenz, wodurch die Aufmerksamkeit des Zuhörers weniger auf einzelne klangliche Aspekte gelenkt wird. Der YH-5000SE kultiviert vielmehr die tonale Balance, favorisiert infolgedessen keinen bestimmten Frequenzbereich und agiert im besten Sinne unauffällig genial. 

Dank der punktstabilen Separation von Stimmen und Instrumenten mit einer zugleich messerscharfen Ränderung bleiben dabei selbst minimale Pegelunterschiede in Bezug auf die unterschiedlichen Schallereignisse gewahrt und werden mangels jedweder Überlagerungen aufgrund der phänomenalen Transparenz mitunter überhaupt erst vernehmbar.

Der exzellent konturierte Bass des YH-5000SE reicht dazu ohne signifikanten Druckverlust bis in ungeahnte Tiefen hinab und fährt außerdem Bestnoten in Sachen Impulsverhalten ein. Die Fähigkeit des Japaners, selbst hochkomplexe Bassläufe mit einer erstaunlichen Akkuratesse darzustellen, lassen mich nicht selten etwas sprachlos zurück. 

Im Grundtonbereich ist das planarmagnetische Leichtgewicht grundsätzlich der Neutralität verpflichtet und verfügt auch jederzeit über genügend Restwärme – allerdings nimmt der jeweilige Spielpartner maßgeblichen Einfluss darauf, in welche grundsätzliche klangliche Richtung der Flächenstrahler zu tendieren gedenkt.

Musikalisches Chamäleon

Denn während der YH-5000SE am eher analytisch agierenden DAVE des Öfteren einen leicht anämischen Eindruck hinterläßt, gewinnt der YAMAHA am röhrenbasierten ENVY deutlich an Substanz hinzu. Und auch in Kombination mit dem dCS LINA System erfreuen sich die musikalischen Ereignisse einer angenehm körperreichen Wiedergabe.

Die Mitten sind im Zusammenwirken mit der integrierten CHORD-Verstärkerlösung demzufolge von einer gewissen Sachlichkeit geprägt, welche auf spektakuläre Klangfarben verzichtet, den Gralsritter der feinen Töne aber im Gegenzug mit einer überragenden Detailarbeit auf fast elektrostatischem Niveau begeistert. Aufgrund blitzschneller Transienten wirkt die Reproduktion jedweden akustischen Materials überdies höchst authentisch.

Überhaupt erinnert mich die luftig-leichte Spielart des YH-5000SE nicht selten an die TOTL-Ohrlautsprecher der Marke STAX, wenn der britische Referenzwandler verstärkertechnisch als Solist fungiert. Übernimmt dagegen die Röhrenfraktion des FELIKS ENVY das klangliche Zepter in Sachen Antrieb, entpuppt sich der YAMAHA geradezu als musikalisches Chamäleon. 

Ohne seine feingeistige Inszenierung zu vernachlässigen, beeindruckt der YH-5000SE nunmehr mit großartigem Farbenspiel, verbunden mit einer verblüffenden Feindynamik. Der japanische Kopfhörer überzeugt dazu mit einer exakten räumlichen Darstellung aller klanglichen Geschehnisse, wenngleich der YAMAHA sowohl am Transistoramp der Briten als auch am polnischen Röhrenverstärker eine eher überschaubare Bühnenbasisbreite vermittelt.

Das dCS LINA vereint schließlich das Beste aus zwei Welten und verhilft dem orthodynamischen Ohrlautsprecher in Folge zu einem musikalischen Auftritt von Weltklasse – denn das Auflösungsvermögen der neu entwickelten 50 mm Membranen des Kopfhörers der Japaner ist von einer exorbitanten Qualität und erfüllt zweifellos allerhöchste Ansprüche.

Die Klangfarben werden am dCS jedoch nicht mit dem breiten Pinsel gemalt, sondern vielmehr mit feinem Stift gezeichnet. Nichtsdestotrotz werden Stimmen und Instrumente jederzeit plastisch abgebildet und nicht nur exzellent artikuliert, sondern gleichsam ausdrucksstark und mit einer lebensechten akustischen Bildgebung zu Gehör gebracht.

Und auch im Hochton spielt der YH-5000SE in der Champions-League, nahe an der Grenze zur Perfektion. Mit einer faszinierenden Detailarbeit widmet sich das japanische Leichtgewicht selbst feinsten Schattierungen in der Musik. Insbesondere spärlich besetzte Ensembles mit übersichtlicher Instrumentierung versetzen den begeisterten Tester zuweilen in ungläubiges Staunen ob des orthodynamischen Arbeitsprinzips.

Elektrostatische Qualitäten

Denn der YAMAHA YH-5000SE rückt der elektrostatischen Fraktion so nahe auf den akustischen Pelz wie kein planarmagnetischer Kopfhörer zuvor – selbst ein HIFIMAN SUSVARA hat hier meines Erachtens geringfügig das Nachsehen. Aber wiederum beeinflußt der zuvor gewählte Spielpartner auch im klangsensiblen Hochtonbereich das jeweilige Endergebnis.

Am CHORD DAVE begeistert mich der japanische Ohrlautsprecher insbesondere mit seiner exorbitanten Auflösung, am FELIKS ENVY schmeichelt der YAMAHA dem Ohr des verwöhnten Gralsritters mit einem grandiosen Obertonspektrum. In Kombination mit dem dCS LINA überzeugt der YH-5000SE schließlich über die äußerst realistisch ausklingenden Nachhallfahnen.

Im Übrigen favorisiere ich die ledernen Ohrpolster des orthodynamischen Flächenstrahlers definitiv vor der Ausführung aus wildlederartigem Mikrofasergewebe. Denn die zuletzt genannte Polsterversion agiert geringfügig schwammiger im Bassbereich und lässt auch das letzte Quäntchen in Bezug auf die perfekte Ortbarkeit im räumlichen Kontext vermissen.   

Die größte Überraschung dieser Rezension erwartet mich allerdings noch. Denn in kongenialem Zusammenspiel mit dem neuen ASTELL&KERN SP3000 empfiehlt sich der YH-5000SE auch wärmstens für den mobilen Betrieb und steht der stationären Komponentenauswahl selbst in Sachen räumlicher Abbildungsschärfe und der maximal erzielbaren Dynamik nur unwesentlich nach.

Denn der YAMAHA Ohrlautsprecher weiß die feingeistige Datenaufbereitung der innovativen DAC-Sektion des SP3000 perfekt zu nutzen, glänzt infolgedessen auch mobil mit seiner phänomenalen Detailtreue und erklimmt schlussendlich den klanglichen Olymp in meinen TOP10 auf Musicalhead. Und löst in der Rubrik „TOP MOBIL“ die ABYSS DIANA PHI zukünftig ab.

Kein Licht ohne Schatten

Aber auch Lichtgestalten am Kopfhörerhimmel werfen ihren Schatten. Und obgleich der japanische Ohrlautsprecher auch in makrodynamischer Hinsicht an seinen jeweiligen Spielpartnern nichts anbrennen läßt und hohe und verzerrungsfreie Abhörlautstärken ermöglicht, ist die Pegelfestigkeit im absoluten Grenzbereich limitiert. Allerdings werden diese lebensverneinenden Pegelstellungen im normalen Hörbetrieb zu keiner Zeit erreicht.

Auch die originale Kabelbestückung konterkariert zuweilen die hehren Bemühungen des japanischen Herstellers. Zum einen sind die Strippen ob ihrer geflochtenen Ausführung – speziell im Vergleich zum leichtgewichtigen Ohrlautsprecher – meines Erachtens etwas zu schwer geraten, zum anderen verursachen selbige mitunter minimale Kabelgeräusche am Übergang zu den Steckern, beispielsweise, wenn der Kopf schnell bewegt wird. 

Allerdings sind diese kleinen Unzulänglichkeiten meiner Meinung nach leicht zu verschmerzen, wenn der Kopfhörer der Wahl halt musikalisch vollumfänglich überzeugt. Und der neue YAMAHA YH-5000SE erfüllt nicht nur meine an ihn gestellten Erwartungen, sondern gefällt gleichermaßen in der direkten Gegenüberstellung mit der werten Konkurrenz.

Während es dem YAMAHA YH-5000SE dabei gelingt, den MEZE ELITE klanglich knapp auf Distanz zu halten, indem Erstgenannter den Bassbereich etwas exakter konturiert, musikalische Strukturen in den Mitten geringfügig präziser zu differenzieren vermag und auch feinste Verästelungen im Hochton noch akkurater aufschlüsselt, erwächst dem japanischem Herausforderer dagegen ernsthafte Konkurrenz im eigenen Land.

Denn der FINAL D8000 PRO Limited Edition teilt nicht nur seine konzentrischen 50 mm Flächenmembranen mit dem Kontrahenten aus dem Hause YAMAHA, sondern tendiert auch tonal in ähnliche Richtung. Der D8000 PLE wirft überdies seine überlegenen Bassqualitäten in den Ring, gewürzt mit einer akustischen Prise mehr an Plastizität in den Mitten – der YH-5000SE kontert allerdings umgehend mit dem feingeistigeren Spiel, einer noch exakteren räumlichen Lokalisierung der klanglichen Ereignisse und dem besseren Auflösungsvermögen im Hochtonbereich.

Und wenngleich sich nach einigen Stunden der akustischen Fehde meines Erachtens eine musikalische Pattsituation herauskristallisiert, so dass es wohl eher dem Geschmack des jeweiligen Gralsritters obliegt, welchen der beiden Kopfhörer er schlussendlich präferiert, könnte mitunter aber auch der höhere Tragekomfort des YH-5000SE ob des signifikanten Gewichtsvorteils den Ausschlag geben – sofern der monetäre Nachteil des YAMAHA Kopfhörers nicht überwiegt.

Mein Fazit

Mit dem neuen YAMAHA YH-5000SE ist den japanischen Ingenieuren in der langen Geschichte des Traditionsherstellers aus meiner Sicht zweifelsohne ein weiterer Meilenstein auf dem Weg ins klangliche Nirvana gelungen. Infolgedessen erhält das orthodynamische Leichtgewicht selbstverständlich seinen verdienten Platz im Olymp auf Musicalhead.

Das japanische Ausnahmetalent spielt sich mühelos in das Spitzenfeld der Weltelite und musiziert nicht nur mit phänomenaler Transparenz, sondern begeistert gleichsam mit einem fantastischen musikalischen Fluss. Der YH-5000SE überzeugt darüber hinaus mit einem hervorragend strukturierten Bass, der großartigen Spielübersicht in den verfärbungsfreien Mitten sowie einer superben Auflösung im Hochtonbereich. Blitzschnelle Transienten und eine perfekte Impulsantwort vervollständigen den ausgezeichneten klanglichen Eindruck.

Bedauerlicherweise geht der YAMAHA Kopfhörer nicht als Sonderangebot durch. Und ob der planarmagnetische Ohrlautsprecher seinen ambitionierten Kaufpreis in Höhe von 5.499,- Euro tatsächlich Wert ist, kann der geneigte Interessent natürlich nur für sich selbst entscheiden. Zumal die persönliche Bewertung der akustischen Qualitäten schlussendlich einer individuellen Gewichtung unterliegt.

Trotz kleinerer Schönheitsfehler (Kabel) wird der YAMAHA YH-5000SE meines Erachtens auch den kritischsten Gralsritter der feinen Töne in seinen musikalischen Bann ziehen und erhält demzufolge meine ausdrückliche Empfehlung zur persönlichen Hörprobe.

Euer Fidelio

Meine Wertung

Klangqualität (60%) : 5 von 5 Ohren
Tragekomfort (20%) : 4 von 5 Ohren
Verarbeitung (20%) : 5 von 5 Ohren

Musicalhead TOP 10
(*) Die Testberichte auf Musicalhead geben ausschließlich meine persönliche Meinung zum Produkt wieder. Es handelt sich hierbei um redaktionelle Beiträge, welche aber durchaus eine werbende Wirkung beim Leser erzielen könnten, ohne dass ich von einem Unternehmen damit beauftragt wurde.


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COMMENTS4

  1. Hallo Wolfgang,

    danke für deinen Bericht. Wie würdest du im Vergleich den ATH-ADX5000 einstufen?
    Liest sich „verwandt“ – sind diese von der Abstimmung her, und mit klanglichen Abstrichen in Nuancen, grundsätzlich vergleichbar?
    Danke Dir für eine kurze Einschätzung, auch wenn nur aus der Erinnerung

    • Hallo Micha,
      die beiden Kopfhörer sind aus meiner Sicht nicht direkt miteinander vergleichbar. Denn der Yamaha spielt klanglich schon auf einem etwas höheren Niveau. Deutlich mehr Tiefgang, plastischere Mitten und mit einer besseren Detailauflösung im Hochtonbereich.
      Lieben Gruß
      Wolfgang

  2. Hallo Wolfgang,
    ich besitze einen T+A Solitaire SE den ich mit einen Astell&Kern SP3000 für mobile Zwecke betreibe.
    Ich würde mir gerne den Yamaha Kopfhörer zu meinen SP3000 kaufen und den T+A damit ersetzten. Würde das Sinn machen? -:) Denke, dass der Yamaha leichter zu betreiben ist und somit auch mein SP3000 nicht auf fast voller Lautstärke eingestellt werden muss. Ist dem so? Für eine Info und Empfehlung von dir würde ich mich freuen. Besten Dank bereits im Voraus für deine Bemühungen. Grüße Frank

    • Hallo Frank,
      der YAMAHA ist aus meiner Sicht tatsächlich einfacher zu betreiben als der T+A und harmoniert klanglich ausgesprochen gut mit dem A&K – daher auch die entsprechende Platzierung in meinen TOP10. 😉
      Lieben Gruß
      Wolfgang


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