Meze 109 Pro on Musicalhead

Hörtest MEZE 109 PRO

Da bin ich mal wieder. Und heute möchte ich einer recht interessanten Fragestellung nachgehen, mit der ich von vielen Neueinsteigern in unser schönes Hobby regelmäßig konfrontiert werde – welchen Kopfhörer würde ich persönlich präferieren, wenn selbiger einen Anschaffungspreis von 1.000 Euronen keinesfalls überschreiten sollte.

Denn nicht wenigen angehenden Gralsrittern der feinen Töne sind zu Beginn ihrer musikalischen Reise oftmals finanzielle Grenzen gesetzt, sei es nun infolge der allgemeinen Einspruchsnahme der häuslichen Betriebsführung oder aufgrund eines geringfügigen Anteils an Restvernunft – wobei sich letztere auf der langjährigen Suche nach dem klanglichen Nirvana bei zunehmendem monetären Einsatz erfahrungsgemäß relativ schnell verflüchtigt.

Der perfekte Ohrlautsprecher?

Das Kopfhörer-Schnäppchen des audiophilen Debütanten sollte natürlich alle musikalischen Kategorien zur Gänze beherrschen, über einen ausgewogenen Frequenzgang verfügen und auch mikro- und makrodynamisch vollumfänglich überzeugen. Idealerweise lässt sich der künftige Ohrlautsprecher bereits an preiswerten mobilen Spielpartnern problemlos betreiben, skaliert zu einem späteren Zeitpunkt der akustischen Expedition aber selbstverständlich ebenso perfekt mit hochwertigen stationären Komponenten. 

Und neben einem mustergültigen, weil langzeittauglichen Tragekomfort zeichnet sich dieser bestmögliche Kopfhörer des Planeten gleichsam durch eine absolut überragende Verarbeitungsqualität aus – spätestens zu diesem Zeitpunkt dürften sich einige gestandene Gralsritter der erhabenen Klänge genötigt fühlen, den vermeintlichen Einfaltspinsel aufzuklären und ihn ganz behutsam seiner klangtechnischen Illusionen zu berauben. 

Wenngleich die eigene audiophile Sicht der Dinge nicht unbedingt mit den musikalischen Vorstellungen eines unbedarften Novizen korrelieren muss. Denn nicht selten beschränkt sich der gemeine Erfahrungsschatz des highfidelen Erstsemesters auf akustische Anwendungen mit Produkten der Marke Beats & Co. Infolgedessen bleibt also auch in der < 1.000 Euro Klasse mehr als genügend Spielraum für überraschende und mitunter magische Exkursionen ins Reich der audiophilen Träume. 

Mein persönlicher Favorit

Meinen derzeitigen Favoriten markiert dabei der MEZE 109 PRO, welchen ich im Übrigen nicht nur zu Vergleichszwecken für meine Rezensionen auf Musicalhead heranziehe, sondern fernab von Susvara und Co. des Öfteren auch für ausgedehnte Hörabende bei einem guten Glas Wein bevorzuge. Denn der dynamische Ohrlautsprecher der rumänischen Manufaktur trumpft mit allen zuvor geforderten akustischen und materiellen Qualitäten auf und leistet sich darüber hinaus keinerlei klangliche Schwächen.

Der MEZE 109 PRO verfügt über einen druckvollen und dennoch ausgezeichnet konturierten Bass, klangfarbenstarke und gleichsam transparente Mitten, sowie über einen detaillierten und luftigen Hochtonbereich. Der MEZE punktet jedoch insbesondere durch seine unbändige Spielfreude und vermittelt dem Zuhörer stets viel Spass an der Musik. Dazu stellt der Kopfhörer keine großen leistungstechnischen Ansprüche an den jeweiligen Spielpartner – selbst ein USB-Dongle wie der QUESTYLE M12 entlockt dem 109 PRO bereits ein faszinierendes Klangspektrum. 

Dennoch skaliert der rumänische Ohrlautsprecher durchaus mit hochwertigem Frontend. An einem YAMAHA HA-L7A beispielsweise strafft der MEZE akustisch die Muskeln und beeindruckt in Folge mit außerordentlichen dynamischen Qualitäten. Darüber hinaus separiert der 109 PRO einzelne musikalische Ereignisse noch präziser und punktstabiler im Raum und leuchtet selbst hinterletzte Winkel sehr gewissenhaft aus.  

Die eierlegende Wollmilchsau

Außerdem gerät auch die Abbildung in Breite und Tiefe nunmehr exzessiver – der MEZE überzeugt in Kombination mit dem YAMAHA HA-L7A somit auf ganzer Linie und spielt am japanischen Kopfhörerverstärker aus meiner Sicht weit über seine Preisklasse hinaus. Insbesondere Live-Aufnahmen bereiten dem Gralsritter dazu ein hochemotionales musikalisches Erlebnis, welches in Sachen holographischer- und authentischer Darstellung keinen Vergleich scheuen muss. 

Aber auch die sorgfältig ausgeführte Verarbeitung, sowie eine erlesene Materialauswahl ohne erkennbarem Kunststoffanteil steigern gleichermaßen das haptische Vergnügen. Und da der Tragekomfort des 109 PRO meines Erachtens ebenfalls höchsten Ansprüchen genügt, mutiert der MEZE in Summe tatsächlich zur eierlegenden Wollmilchsau für jedwedes musikalische Genre. 

Demzufolge richtet sich meine ausdrückliche Empfehlung für den MEZE 109 PRO nicht nur an alle angehenden Gralsritter der feinen Töne, sondern ebenso an den preisbewussten Gourmet, welcher die akustischen Qualitäten des dynamischen Ohrlautsprechers zu schätzen weiss. Denn zu einem Handelspreis von 799,- Euro markiert das rumänische Kleinod aus meiner Sicht wahrlich ein veritables Sonderangebot – u.a. erhältlich beim deutschen Vertrieb unter headphone.shop.

In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern und MEZE-Fans: Welt aus – Musik an. 

Euer Fidelio

Meine Wertung

Klangqualität (60%) : 5 von 5 Ohren
Tragekomfort (20%) : 4 von 5 Ohren
Verarbeitung (20%) : 5 von 5 Ohren

(*) Die Testberichte auf Musicalhead geben ausschließlich meine persönliche Meinung zum Produkt wieder. Es handelt sich hierbei um redaktionelle Beiträge, welche aber durchaus eine werbende Wirkung beim Leser erzielen könnten, ohne dass ich von einem Unternehmen damit beauftragt wurde.


RELATED POSTS


COMMENTS2

  1. Moin
    Du gehörst ja zu den wenigen, die den TAGO STUDIO T3-01 getestet haben. Wo siehst du die Unterschieden zum Meze Pro 109?

    Danke

    …jh

    • Hallo Jim,
      der MEZE klingt aufgrund seiner offenen Bauweise natürlich etwas transparenter und luftiger als der TAGO STUDIO. Sofern du keinen geschlossenen KH benötigst, würde ich dir deshalb eher zum 109 PRO raten… 😉
      Lieben Gruß
      Wolfgang


LEAVE A COMMENT