Grado HP100 SE on Musicalhead

Test GRADO HP100 SE

Da bin ich wieder. Ein ewig Getriebener auf der Jagd nach dem heiligen Gral – beziehungsweise – dem klanglichen Nirvana. Seit nunmehr über 30 Jahren. Und habe ich dieses Ziel zwischenzeitlich erreicht? Natürlich nicht. Denn am Ende des Tages gelangt man schließlich zu der Erkenntnis, dass wohl der Weg das eigentliche Ziel markiert. Und Perfektion und Glückseligkeit sich grundsätzlich ausschließen. Existiert überhaupt eine perfekte Wiedergabe von Musik. Ganz sicher. Allerdings nur im Original.

Infolgedessen ist auch kein Ohrlautsprecher auf diesem Planeten in der Lage, Stimmen, Instrumente oder gar Konzerte zu 100% authentisch und im entsprechenden räumlichen Kontext zu reproduzieren – unabhängig vom aufgerufenen Preisschild. Der eigentliche Reiz liegt aus meiner Sicht auch ganz woanders. Denn Kopfhörer transportieren fernab aller technischen Finessen und exzellenter Messschriebe im Idealfall das Wesen der Musik – nämlich große emotionale Erlebnisse zu schaffen. Knapp hinter dem Original.

Womit wir auch schon direkt beim Thema wären. Denn heute teste ich für euch den brandneuen GRADO HP100 SE – das aktuelle Spitzenmodell aus den heiligen Hallen von Brooklyn. Dabei sind die dynamischen Ohrlautsprecher der New Yorker Manufaktur ja nicht unbedingt bekannt für ihre linearen Frequenzverläufe, abgrundtiefen Bässe oder verfärbungsfreien Mitten. Von den mitunter sibilanten Höhen bei allzu hohen Abhörlautstärken ganz zu schweigen.

Warum also diese Rezension? Nun ja – warum faszinieren uns mechanische Uhren? Wo doch die digitalen Pendants die Zeit wesentlich exakter messen. Oder warum lieben wir antiquierte Röhrengeräte? Wo doch schon seit gefühlten Ewigkeiten leistungsfähige Transistorverstärker die audiophile Welt bereichern.

Weil wir vielleicht manchmal einen leichten Hang zum Anachronismus verspüren. Oder gelegentlich auch einfach gegen den Strom schwimmen möchten. Und insbesondere GRADO Kopfhörer sind hierzu geradezu prädestiniert. Irgendwie einzigartig. Oder zuweilen auch etwas eigenartig. Jedenfalls verkörpern sie auf eine sehr sympathische Art und Weise traditionelle Werte und retten den Spirit der guten alten Zeit in die Gegenwart.

Eines brauchen sich die Ohrlautsprecher von GRADO LABS jedenfalls nicht vorwerfen zu lassen – dem klangtechnischen Mainstream zu folgen. Oder gar substanziell langweilig zu sein. Und genau aus diesem Grunde schreibe ich diesen Testbericht. Denn alte Liebe rostet nicht.

Technik

Der HP100 SE markiert dabei zweifelsohne die zeitgemäße Version eines echten Klassikers von GRADO LABS – dem berühmten HP1 aus den frühen 1990er Jahren. Und erinnert demzufolge an die glanzvolle Vergangenheit des amerikanischen Familienunternehmens. Dennoch gibt der HP100 SE aufgrund seines aktuellen Treiberdesigns und weiterer konstruktiver Eingriffe gegenwärtig die Richtung für zukünftige Ohrlautsprecher der Marke vor.

Der HP100 SE verfügt über neu entwickelte und 52 mm messende Membranen aus Papierverbundstoff, leistungsstarke Magnetkreise aus einer Seltenen-Erden-Legierung mit hoher Flussdichte, sowie Schwingspulen aus verkupfertem Aluminium. Der Wirkungsgrad des dynamischen Kopfhörers beträgt dabei unglaubliche 117 dB/mW. Dazu wurden alle klanglich relevanten Bauteile auf akribische Art und Weise optimiert – die Kanalabweichung der handselektierten Treiberpaare liegt bei erstaunlichen 0,05 dB, was insbesondere der räumlichen Abbildung zugute kommt.

Diese Maßnahmen sorgen nach Aussage des New Yorker Herstellers nicht nur für überragende dynamische Eigenschaften, sondern gleichermaßen für ein ausgezeichnetes Ein- und Ausschwingverhalten der neuen Konusmembranen – und ebenso für ein ganz feines Gespür für die punktstabile und präzise Darstellung aller musikalischen Geschehnisse.

Verpackung & Ausstattung

Auch dieser GRADO-Kopfhörer wird in der berühmten weißen Pizzaschachtel ausgeliefert, wenngleich sich selbige zwischenzeitlich einer hochwertigeren, weil deutlich stabileren Machart erfreut. Alle relevanten technischen Daten werden – neben der Produktbezeichnung und dem berühmten Markennamen – auf die Außenseiten der glattflächigen Box aufgedruckt, selbst die obligatorische Garantiekarte ist üblicherweise fester Bestandteil der Kartonage.

Nach dem Öffnen des magnetisch arretierten Deckels lacht mir der in grauem Schaumstoff gekleidete Ohrlautsprecher trotz der langen Reise aus den USA unversehrt entgegen, die Treibergehäuse aus Aluminium werden auf den Außenseiten zusätzlich durch Gummibänder geschützt. Außerdem wurden die Klagen von abertausenden Gralsrittern der feinen Töne endlich erhört – denn erstmalig in der langen Geschichte der amerikanischen Manufaktur ist der HP100 SE tatsächlich mit einem ABNEHMBAREN Kabelsatz ausgestattet. Das ich das noch erleben darf.

Das 12-adrige und 1.80 m lange Kupferkabel verfügt über einen 6.3 mm Klinkenstecker und wird über 4-polige Mini-Klinken mit den Treibergehäusen verbunden. Weitere Kabeloptionen, wie symmetrische Anschlussvarianten und verschiedene Kabellängen sind in Zukunft ebenfalls erhältlich. Allerdings vermisse ich weiterhin einen Adapter auf 3,5 mm Klinke, um den HP100 SE mit mobilen Spielpartnern auch unsymmetrisch betreiben zu können – ebenso wie das traditionelle Verlängerungskabel in 4,50 m Länge, welches mutmaßlich wohl Sparmaßnahmen zum Opfer fiel.

Es sei jedoch an dieser Stelle lobend erwähnt, das GRADO LABS – in Erinnerung an den berühmten HP1 – dem neuen Kopfhörer klassische F-Cushion Ohrpolster beilegt, um dem Gralsritter der feinen Töne womöglich einen unterschiedlichen klanglichen Ansatz aufzuzeigen. Ob und inwiefern der nostalgisch angehauchte On-Ear-Polstersatz in der praktischen Anwendung tatsächlich überzeugen kann, wird sich im nachfolgenden Hörtest natürlich erst noch zeigen müssen.

Verarbeitung & Tragekomfort 

Der neue GRADO HP100 SE erfreut sich zweifelsfrei einer einwandfreien Verarbeitungsqualität sowie einer ebenso hohen Materialgüte in völliger Abwesenheit jedweden Kunststoffanteils – selbst die jahrzehntelang lieblos gestalteten Aufnahmen der leicht archaisch anmutenden Edelstahlstangen zur stufenlosen Höheneinstellung sind nunmehr in hochwertigem Aluminium ausgeführt. Und dazu auch noch verschraubt und nicht geklebt. Ich kann es kaum glauben.

Darüber hinaus begrenzt ein neuer Mechanismus die Drehung der Treibergehäuse auf 105 Grad, um den unbeabsichtigten Anschlag der äußeren Aluminiumringe, welche – ganz nebenbei bemerkt – mit einem optisch und haptisch exquisitem Finish imponieren, tunlichst zu vermeiden. Zudem wurde der gleichfalls aus Edelstahl gefertigte Kopfbügel zu 50% stärker mit edler Tierhaut aufgepolstert, um den Tragekomfort zu verbessern.

Welcher nach wie vor bestimmt wird von den bewährten Ohrpolstern in G-Cushion Ausführung. Akustisch genial gestaltet (schallweiche Flächen und die Vermeidung stehender Wellen), überzeugen die trichterförmigen Schaumstoffpolster aber desgleichen durch einen kinderleichten Wechsel und minimalen Pflegebedarf. Darüber hinaus kann die Positionierung auf dem Haupt des Trägers geringfügig verändert- und dadurch die Stereobalance leicht variiert werden.

Und obschon meine relativ großen Ohren (meine Frau meint, sie wären normal groß) unter den relativ weitläufigen G-Cushion’s jederzeit ausreichend Platz vorfinden, ohne die mittigen Treiberabdeckungen zu berühren, irritiert auch dieser GRADO Kopfhörer zuweilen durch seine leicht kratzigen Kontaktflächen an den Rändern der Ohrpolster, welche durch Verklebungen zur Formstabilisierung verstärkt wurden. Allerdings unterliegt dies natürlich der rein subjektiven Bewertung – eine individuelle Anprobe ist für den geneigten Gralsritter der sensitiven Wahrnehmung aus meiner Sicht jedoch unerlässlich.

Zumal der HP100 SE mit seinen (nachgewogenen) 490 Gramm auch nicht unbedingt zu den absoluten Leichtgewichten der Marke GRADO zählt. Wenngleich sowohl die Lastverteilung des Kopfhörers, als auch der moderate Anpressdruck meines Erachtens mustergültig gewählt wurde und der amerikanische Ohrlautsprecher in Summe grundsätzlich einen sehr guten Tragekomfort bietet. Eine jahrzehntelange Erfahrung macht sich eben bisweilen bezahlt.

Vorbereitung

Der neue GRADO HP100 SE stellt in Sachen Leistung aufgrund seines günstigen Wirkungsgrades und der mobilfreundlichen Impedanz von 38 Ohm keine allzu hohen Ansprüche an das jeweilige Frontend. Demzufolge favorisiere ich für den nachfolgenden Hörtest in erster Linie meinen LOTOO PAW GOLD TOUCH (Titanium) für die kurzfristige musikalische Liaison mit dem Spitzenmodell der Amerikaner.

Um die klanglichen Grenzen des HP100 SE jedoch möglichst vollumfänglich auszuloten, erhält der neue GRADO Ohrlautsprecher ebenso einige Spielzeit am YAMAHA HA-L7A als stationären Vertreter der Transistorzunft. Als digitale Signalquelle fungiert dabei mein langjährig bewährter APPLE iMAC mit optimierter Audirvana+ Software – als Stromkabel für den HA-L7A nutze ich ferner ein HMS ENERGIA SL, die USB-Verbindung zum iMAC wird über ein AUDIOQUEST CARBON Kabel gewährleistet. Im Übrigen verwende ich für den Hörtest ein geflochtenes FURUKAWA Silber-Kupferkabel mit 4.4 mm PentaConn Anschluss anstelle der Serienstrippen.

Das Testprogramm setzt sich dazu wie üblich zusammen aus den mir bestens bekannten Hörbeispielen der Musikrichtungen Klassik, Jazz, Blues, Rock und Pop – überwiegend in High-Res Auflösung. Weitere technische Informationen zum neuen GRADO HP100 SE findet ihr auf der Homepage des High-Fidelity Studios unter: high-fidelity-studio.de. Oder auch direkt beim amerikanischen Hersteller unter: gradolabs.com

Ich möchte mich an dieser Stelle außerdem noch einmal ganz herzlich bei Frank Schick vom deutschen GRADO-Importeur bedanken, der mir meinen heutigen Testprobanden wie immer völlig unbürokratisch und dazu in Windeseile für meine Rezension auf Musicalhead zur Verfügung gestellt hat.

Klangtest

Was zeichnet einen guten Kopfhörer aus? Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten, denn entscheidend ist selbstverständlich immer das jeweilige Einsatzgebiet. Soll dem Ohrlautsprecher der Wahl unterwegs gelauscht werden oder findet das Instrument des highfidelen Glücks gegebenenfalls daheim seine Bestimmung? Außerdem verleiht wohl jeder Gralsritter der feinen Töne den unterschiedlichen klanglichen Aspekten eine ganz individuelle Gewichtung.

Dies ist natürlich auch abhängig von den musikalischen Präferenzen – wer vorzugsweise Live-Konzerten in Originallautstärke frönt, wird den filigranen Klängen eines elektrostatischen Kopfhörers mitunter nicht viel abgewinnen können. Der stille Genießer spärlich besetzter Jazz-Ensembles wird mit bassgewaltigen Ohr-Lautsprechern möglicherweise ebenfalls nicht glücklich. Oftmals überschneiden sich aber auch die eigenen Interessen im Hinblick auf die verschiedenen Musikgenres und verschieben den persönlichen Hörfokus mal in die eine, mal in die andere Richtung.

Ein guter Kopfhörer beherrscht für mich grundsätzlich alle Facetten der Musik. Er pflegt die ganz leisen Töne ebenso, wie er mühelos grobdynamische Attacken meistert. Und speziell der neue GRADO HP100 SE überzeugt nicht nur mit einer sehr gelungenen tonalen Balance, sondern überrascht bereits bei moderater Leistungszufuhr mit außerordentlichen mikro- und makrodynamischen Qualitäten, welche den Amerikaner aus meiner Sicht für jedwede Art von Musik prädestinieren.

Bereits in Kombination mit dem LOTOO PAW GOLD TOUCH Titanium spielt der HP100 SE sehr temperamentvoll und engagiert auf und vermittelt dem begeisterten Gralsritter jederzeit viel Spass am musikalischen Geschehen. Insbesondere der zwischenzeitlich erstarkte und nicht minder erstaunliche Bassbereich weiss dabei nachhaltig zu beeindrucken und setzt insbesondere bei Ohrlautsprechern mit dem dynamischen Arbeitsprinzip meines Erachtens fürwahr neue Bestmarken.

Denn dieser GRADO kann tatsächlich Tiefbass. Was meine Frau nach einer ersten Inohrenscheinnahme mit dem ungläubigen Kommentar quittiert, ob es sich hierbei auch wirklich um einen Kopfhörer der amerikanischen Marke handelt? Denn nach Jahren der Bassabstinenz im Frequenzkeller trumpft der HP100 SE nunmehr mit klanglichen Fähigkeiten auf, welche in der Vergangenheit eher den berühmten Pferdefuß der Ohrlautsprecher aus New York markierten.

Dazu wahrt der HP100 SE ein ausgewogenes Verhältnis im Bassverlauf und favorisiert infolgedessen keine bestimmten Frequenzen. Dennoch spielt der GRADO allzeit mit genügend Druck im Kessel und versieht einzelne Bassnoten zugleich mit messerscharfen Konturen. Der hervorragend aufgefächerte Tieftonbereich glänzt jedoch gleichermaßen mit einer vorbildlichen, weil blitzschnellen Impulsantwort und schafft somit eine völlig nahtlose Anbindung an den traditionell eher schlank strukturierten Grundtonbereich.

Im Rahmen der akustischen (R)Evolution werden auch Stimmen und Instrumente in den sensitiven Mitten in wunderbare Farben getaucht, ohne dabei die hauseigenen Tugenden in Bezug auf die klangliche Identität der Marke gänzlich zu vernachlässigen – der HP100 SE spielt demzufolge immer noch wie ein typischer GRADO auf. Darüber hinaus überzeugt der amerikanische Kopfhörer vollends mit einer weitläufigen räumlichen Darstellung in Breite und Tiefe bei gleichsam erstklassiger Ortbarkeit und punktstabiler Abbildung der musikalischen Ereignisse.

Und auch im Hochtonbereich läßt der HP100 SE nichts anbrennen. Der GRADO begeistert durch sein fantastisches Auflösungsvermögen und fördert subtile Mikrodetails zutage, welche selbst bei geringen Abhörlautstärken noch über die Wahrnehmungsschwelle gelangen. Und obgleich der neue GRADO akribisch genau zu Werke schreitet, wahrt der dynamische Kopfhörer trotz aller Detailverliebtheit stets die erforderliche Kohärenz und spielt sich zugleich über einen überragenden musikalischen Fluss direkt ins Herz des Gralsritters.

Viel Licht also und kein Schatten? Nun ja – die oftmals gnadenlose Schonungslosigkeit hinsichtlich der Ausarbeitung feinster Schattierungen im akustischen Quellmaterial muss natürlich nicht immer und überall gefallen. Audiophil gefertigte Pretiosen sind somit zwingend erforderlich, soll der HP100 SE die musikalische Flamme vollständig entzünden. Gleichwohl relativieren die vorgeschalteten Komponenten eine suboptimale Aufnahmequalität, zumal auch dieser GRADO Ohrlautsprecher mit einer graduellen Veränderung im Frontend deutlich skaliert. 

Im Zusammenspiel mit dem YAMAHA HA-L7A vermittelt der GRADO HP100 SE mehr Ruhe im Klangbild und die Reproduktion der Musik wirkt im besten Sinne etwas entspannter, ohne es dabei an der entsprechenden Vehemenz vermissen zu lassen. Ganz im Gegenteil. Die Art und Weise, wie der amerikanische Ohrlautsprecher in kongenialer Verbindung mit dem japanischen Verstärkerbeau explosionsartig dynamische Passagen meistert und zugleich mit pfeilschnellen Transienten versieht, ist meines Erachtens nahezu konkurrenzlos in diesem Preissegment und steht selbst einigen Vertretern der elektrostatischen Fraktion in nichts nach.

Überdies strafft der GRADO am YAMAHA Kopfhörerverstärker gehörig die akustischen Muskeln und beeindruckt mit schlagartigen Bassattacken, einer erhöhten Plastizität im Mittelton sowie fein transparenten Höhen ohne den Hang zur Sibilanz – sofern keine lebensverneinenden Pegel am Lautstärkeregler des HA-L7A eingefordert werden. Welche in Folge gegebenenfalls einen frühzeitigen Verlust des Hörvermögens bedingen würden – und dies wäre äußerst bedauerlich, denn der HP100 SE markiert zweifelsohne einen der erlesensten Ohrlautsprecher für den audiophilen Connoisseur.

Aber halt – da war doch noch etwas. Beinahe hätte ich es doch tatsächlich versäumt, euch von dem F-Cushion Experiment zu berichten. Wobei selbiges – zugegebenermaßen – relativ kurz ausfällt. Denn zum einen tendiert mein persönlicher Wohlfühlfaktor hinsichtlich des Tragekomforts signifikant gegen Null, zum anderen kann ich beim allerbesten Willen keine positiven klanglichen Aspekte unter Nutzung der traditionellen On-Ear Pads verzeichnen – Hauptkritikpunkt ist aus meiner Sicht dabei ein völlig unzureichender räumlicher Eindruck. Auch mein Hang zum Anachronismus kennt eben seine Grenzen.

Mein Fazit

Der neue GRADO HP100 SE macht seinem legendären Namensvetter HP1 nicht nur alle Ehre, sondern zählt aus meiner Sicht sicherlich auch zu den besten Ohrlautsprechern, welche die heiligen Hallen von Brooklyn jemals verlassen haben. Und obgleich der HP100 SE tatsächlich den Geist der guten alten Zeit problemlos in die Gegenwart transferiert, wartet der GRADO überdies mit musikalischen Eigenschaften auf, die in der Kopfhörerwelt des dynamischen Arbeitsprinzips ihresgleichen suchen.

Denn der HP100 SE rockt das Konzert und intoniert das Klavier. Er bläst unvermittelt zur Attacke und bewahrt zugleich die leisen Töne. Das Meisterwerk aus New York musiziert dazu mit einer großartigen Spielübersicht in den klangrelevanten Mitten, beeindruckt mit seinem hervorragend strukturierten Bass sowie einer feinfühligen Auflösung im Hochtonbereich. Authentische Transienten und eine nahezu perfekte Impulsantwort vervollständigen den überragenden akustischen Eindruck.

In allererster Linie jedoch vermittelt der GRADO über einen fantastischen musikalischen Fluss sehr viel Freude und sorgt gleichermaßen für grandiose emotionale Momente. Infolgedessen ist dem amerikanischen Traditionsunternehmen mit dem HP100 SE ohne jeden Zweifel ein weiterer Meilenstein auf dem Weg ins klangliche Nirvana gelungen. Und die mitunter ewig währende Gralssuche könnte für nicht wenige Ritter der feinen Töne an dieser Stelle beendet sein.

Der neue GRADO HP100 SE ist ab sofort zu einem durchaus fairen Preis von 2.998,- Euro im deutschen Handel erhältlich.

Euer Fidelio

Meine Wertung

Klangqualität (60%) : 5 von 5 Ohren
Tragekomfort (20%) : 4 von 5 Ohren
Verarbeitung (20%) : 5 von 5 Ohren

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(*) Die Testberichte auf Musicalhead geben ausschließlich meine persönliche Meinung zum Produkt wieder. Es handelt sich hierbei um redaktionelle Beiträge, welche aber durchaus eine werbende Wirkung beim Leser erzielen könnten, ohne dass ich von einem Unternehmen damit beauftragt wurde.


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