Raal Requisite CA1a auf Musicalhead

Test RAAL REQUISITE CA1a

Da bin ich wieder. Und zum perfekten Start ins neue Jahr teste ich heute für euch endlich den brandneuen RAAL REQUISITE CA1a der kleinen serbischen High-End-Manufaktur, welcher bereits im Vorfeld auf diversen Messeveranstaltungen mit zahlreichen Vorschusslorbeeren bedacht wurde. Zumal schon das Erstlingswerk RAAL REQUISITE SR1a im Hörtest auf Musicalhead vollumfänglich zu begeistern wusste.

Mit dem CA1a präsentieren Danny McKinney und Aleksandar Radisavljevic den zweiten Ohrlautsprecher mit der innovativen True Ribbon™-Technologie, welche bereits dem SR1a zu klanglichen Höhenflügen verhalf. Das neue Interface TI1b, welches übrigens mit allen Kopfhörern der serbischen Manufaktur verwendet werden kann, ermöglicht jetzt auch den Betrieb an handelsüblichen Kopfhörerverstärkern, wenngleich der jeweilige Spielpartner eine Leistungsausbeute von 2 Watt pro Kanal an 32 Ohm nicht wesentlich unterschreiten sollte. 

Auf der High-End 2022 in München konnte ich mich außerdem erstmalig von den akustischen Qualitäten des neuen RAAL CA1a überzeugen – und schon der damalige Prototyp beeindruckte mit seiner ausgewogenen Tonalität und ausgezeichneten dynamischen Qualitäten. Daher war ich auf das fertige Serienmodell natürlich mehr als gespannt, zumal mir Aleksander Radisavljevic eine nochmalige klangliche Optimierung der experimentell anmutenden Schaumstoffpolster in Aussicht stellte.

Leichtgewichtige Konstruktion

Aktuelles Kopfhörerdesign unterliegt naturgemäß einigen Einschränkungen – neben der Notwendigkeit, teils opulente Behausungen auf den Ohren zu akzeptieren, muss sich der Gralsritter der feinen Töne gleichsam mit oftmals verwegenen Kopfbügelkonstruktionen arrangieren – fernab jedweder designtechnischen Ansprüche. Insbesondere (ortho-) dynamische Ohrlautsprecher neigen ob der zwischenzeitlich stattlichen Baugröße ihrer Treiber dazu nicht selten zu einem erheblichen Übergewicht.   

Dieser Aspekt ist keineswegs zu vernachlässigen, da trotz der zumeist ausgefeilten Passformen und eines optimierten Anpressdrucks, das Gewicht des jeweiligen Kopfhörers selbstverständlich den physikalischen Gesetzmäßigkeiten der Schwerkraft unterliegt. Und wenn der neue Ohrlautsprecher bereits nach wenigen Stunden im Kampf mit den Nackenmuskeln obsiegt, ist der Hörspass natürlich zum Teufel. 

Der Gewichtsfaktor markierte deshalb einen relevanten Punkt bei der Entwicklung des RAAL CA1a. Kopfbügel und Treibergabeln des serbischen Kopfhörers bestehen beispielsweise aus einem einzigen Stück gebogenen Metalls, welches sowohl die Treibergehäuse, als auch das Kopfband aus edler Tierhaut aufnimmt. Dabei ist die Verarbeitung des aus Federstahl gefertigten Bügels nicht ganz unproblematisch, da selbiger nicht nur 4 torsionale 90° Biegungen aufweist, sondern in Abwesenheit jeglicher Gelenkverbindungen überdies eine gewisse Flexibilität wahren muss. Infolgedessen wiegt die gesamte Stahlfederkonstruktion nebst Lederband lediglich 71 Gramm.  

Neuartiges Design

Die Treibergehäuse des RAAL CA1a erinnern hinsichtlich ihrer optischen Gestaltung an facettierte Edelsteinhälften, wobei die unterbrochenen Flächen der Außenseiten die rechteckige Form der Bändchentreiber meiner Meinung nach hervorragend integrieren. Das dabei verwendete Polycarbonat enthält zudem Glasfasern, welche beim Spritzgießen bei 320° Celsius an die Oberfläche gelangen und den graufarbenen kantigen Behausungen einen leichten Perlmutteffekt verleihen.

Darüber hinaus weist das nahezu resonanzfreie Material eine enorme Widerstandsfähigkeit gegenüber Druck- und Zugbelastungen auf und würde nach Aussage seiner Schaffer selbst die böswillige Überfahrt mit einem Kraftfahrzeug schadlos überstehen. Das zweiteilige Gehäuse des Interface TI1b ist im Übrigen aus demselben Werkstoff gefertigt und unterstreicht somit schon rein optisch die Zugehörigkeit zum serbischen Kopfhörer. 

Die Ohrpolster des CA1a aus grobporigem schwarzen Schaumstoff könnten allerdings die Gemüter erhitzen – denn die geteilten Polsterhälften hinterlassen womöglich einen minderwertigen Eindruck ob ihrer simplen Machart und der recht fragilen Anbindung an die Treibergehäuse. Aleksandar Radisavljevic favorisierte bei der Wahl der Ohrpolster jedoch die akustische Überlegenheit von schallweichem Schaumstoff gegenüber einer mutmaßlich hochwertiger anmutenden Ledervariante. 

Hervorragender Tragekomfort

Denn im Gegensatz zu (ortho-) dynamischen Systemen benötigt die True Ribbon™-Technologie von RAAL REQUISITE keine Druckkammereffekte, um den Tieftonbereich standesgemäß zu reproduzieren, so dass die weichen Ohrpolster lediglich zur optimalen Positionierung der schräg angestellten Bändchentreiber dienen. Darüber hinaus fungiert die sorgfältig ermittelte Form der „Abstandhalter“ als perfekte Belüftung für die Ohren und überzeugt demzufolge mit einem hervorragenden Tragekomfort. 

Um aber gegebenenfalls auch dem Wunsch nach einem gesteigerten Bassvolumen Rechnung zu tragen, legen die serbischen Entwickler jedem Kopfhörerpaket ein zweites Pärchen vollständig geschlossener Polster bei – der Wechsel ist dazu kinderleicht und in nur wenigen Sekunden zu bewerkstelligen. Der Schaumstoff ist außerdem leicht unter Wasser zu reinigen und ein eventueller Ersatz schlägt mit lediglich 35,- Euro zu Buche.

Problematische Lastimpedanz

Wie schon beim SR1a übernehmen auch beim neuen RAAL CA1a im Vollbereich operierende Aluminium-Bändchentreiber die akustische Wandlerarbeit. Der serbische Hersteller produziert bereits seit 1993 Bändchenhochtöner für weltbekannte Marken im Lautsprechersegment und begann vor über 10 Jahren mit der Entwicklung des ersten Ohrlautsprechers mit dem außergewöhnlichen Arbeitsprinzip.

Nach Aussage von Aleksandar Radisavljevic ermöglichen Bändchentreiber eine unerreicht zeitgenaue Impulsantwort und die höchst authentische Reproduktion von Transienten. Die von RAAL REQUISITE entwickelten Vollbereichsbändchen sind dazu problemlos in der Lage, ein Frequenzspektrum von 30 Hz – 30 kHz abzubilden und benötigen für die Wiedergabe tiefster Basslagen eben keine geschlossene Gehäusekonstruktion, was den Einsatz von Ohrpolstern theoretisch obsolet macht (siehe oben).

Sind Bändchensysteme somit die perfekten Schallwandler? Nun – nicht unbedingt, denn auch diese Treiber schlagen sich mit einem nicht unerheblichen Pferdefuß herum. Die Systemimpedanz des CA1a liegt nämlich bei wahnwitzigen 0,18 Ohm – was alle herkömmlichen Kopfhörerverstärker auf diesem Planeten für das Zusammenspiel nahe am theoretischen Kurzschluss zwangsläufig disqualifiziert.

Neues Interface TI1b

True Ribbon™ Kopfhörer verfügen über einen um den Faktor 10 niedrigeren ohmschen Widerstand als ein konventionelles Verbindungskabel und benötigen neben einer geringen Spannung sehr hohe Ströme. Da die Gesamtimpedanz von Bändchentreiber und Kabel weit unter 32 Ohm liegt, sind herkömmliche Kopfhörerverstärker nicht in der Lage, die erforderlichen Ströme in Höhe von von 4-5 Ampere bereitzustellen. Aus diesem Grunde ist auch der neue CA1a auf ein entsprechendes Interface in Gestalt des neuen TI1b angewiesen.

Im neuen TI1b verwendet die serbische Manufaktur spezifisch entwickelte Ringkerntransformatoren, die unter anderem sicherstellen, dass die reaktiven Lasten keine Überspannungsspitzen erzeugen, welche den Kopfhörerverstärker beschädigen könnten. Die Transformatoren weisen dabei eine sehr schwache Streuinduktivität auf, damit die Höhen in dem niederohmigen System nicht zu früh abfallen. Gleichzeitig verfügen sie über eine äußerst geringe Kapazität, um Klingeln im Ultraschallbereich zu verhindern. 

Das transformatorbasierte RAAL-Interface überzeugt dazu mit geringstmöglichen Verzerrungswerten von -100 dB und der Möglichkeit einer akustischen Verarbeitung von bis zu 6 Watt Leistung – kurzum zu einer Transformation (man beachte das Wortspiel) des Kopfhörerverstärkers in ein Hochstrom-Monster mit Bändchenantrieb am anderen Ende des TI1b.

Relevante Kabelverbindung

Auch die serienmäßige Verkabelung des RAAL CA1a nimmt maßgeblich Einfluss auf das klangliche Geschehen. Das Kopfhörerkabel „belastet“ dabei primär die Impedanzanpassung des Transformators – nicht die Bändchentreiber des Ohrlautsprechers. Insbesondere in niederohmigen Schaltungen darf die jeweilige Kabelverbindung keine übermäßige Induktivität inhärieren, um stets eine homogene und expansive Höhenwiedergabe zu gewährleisten. 

Außerdem sollte das Kabel einen bestimmten Widerstand pro Längeneinheit aufweisen, um perfekt mit den 16/ 32 Ohm auf der Primärseite zu korrelieren. Das im Lieferumfang enthaltene SC2 Standardkabel verfügt in Folge über eine Länge von 1,80 m. Im Hörtest wird aber ebenso das brandneue Star-8-Reinsilberkabel von RAAL REQUISITE zu akustischem Einsatz kommen – mit einem verblüffenden klanglichen Ergebnis – soviel kann ich an dieser Stelle bereits vorwegnehmen.

Vorbereitung

Der RAAL CA1a nimmt für den nachfolgenden Hörtest mittels der oben beschriebenen TI1b-Schnittstelle Kontakt zu meinem FELIKS AUDIO ENVY auf, welchen ich wiederum mit der kongenialen Verbindung aus dCS LINA DAC und dCS LINA World Clock paare. Um aber auch der Transistorfraktion gerecht zu werden, erhält der ZÄHL HM1 Referenzverstärker von Michael Zähl ebenfalls einige Spielzeit am serbischen Ohrlautsprecher. Der HM1 erhält dabei den Vorzug vor dem dCS LINA-Amp aufgrund seiner deutlich höheren Leistungsreserven, um somit das RAAL-System möglichst vollständig auszureizen. 

Hier wie dort zeichnet mein AURALIC ARIES G1 für die Übermittlung der digitalen Daten verantwortlich, welche der chinesische Streamer entweder über eine implementierte SSD-Festplatte, oder direkt via QOBUZ bezieht. Das Testmaterial setzt sich wie üblich zusammen aus mir wohl bekannten musikalischen Hörbeispielen aus Klassik, Jazz, Blues, Rock und Pop, vorwiegend in HIGH-RES Auflösung.

Weitere Informationen zum RAAL REQUISITE CA1a erhaltet ihr wie immer auf der Homepage des Herstellers unter: raalrequisite.com oder auch auf den Seiten des deutschen Importeurs in Gestalt von Thomas Halbgewachs, welcher mir meinen heutigen Testkandidaten in seiner typisch unbürokratischen Manier und dazu schon recht frühzeitig zur Verfügung gestellt hat: headphoneshop.com

Klangtest

Damit der neue RAAL CA1 sein klangliches Potential an den zuvor beschriebenen elitären Gerätschaften auch vollumfänglich entfalten kann, gestehe ich dem True Ribbon™ Kopfhörer zunächst die nicht unerhebliche Einspielzeit von 120 Stunden (60 Stunden am SC2 Standardkabel; 60 Stunden am Star-8 Reinsilberkabel) in unserer langjährig bewährten Abstellkammer zu – ansonsten wäre das stetige Gedudel meiner lieben Frau wohl auch nicht zuzumuten gewesen.

Und gleichgültig, zu welcher persönlichen Schlussfolgerung man in Bezug auf die optische und physische Gestaltung des serbischen Ohrlautsprechers auch gelangen mag – in akustischer Hinsicht ist dem Team rund um Danny McKinney und Aleksandar Radisavljevic meines Erachtens ein veritabler Volltreffer gelungen. Infolgedessen läßt mich der RAAL CA1a bereits in den ersten Hörminuten im Zusammenspiel mit dem FELIKS ENVY ob seiner musikalischen Qualitäten etwas sprachlos zurück.

Unbändige Spielfreude

Dabei definiert sich der neue Bändchenkopfhörer keineswegs über imposante klangliche Einzeldisziplinen, sondern zeichnet sich in erster Linie durch eine überragende tonale Balance, sehr natürliche Wiedergabeeigenschaften und eine unbändige Spielfreude aus. Der CA1a beweist dabei besonderes Feingespür für die musikalische Intention, welche aus meiner Sicht stets auf den Punkt getroffen wird. Der RAAL agiert zudem frei jedweder Verfärbungen und widmet sich voller Hingabe selbst feinsten dynamischen Schattierungen in der Musik.

Insbesondere im Frequenzkeller übertrifft der CA1a den SR1a bei weitem und beeindruckt durch eine konturierte und zugleich druckvolle Basswiedergabe mit ausgezeichnetem Tiefgang. Dadurch gewinnt der neue Circum-Aural-Kopfhörer im Vergleich zum Erstlingswerk deutlich an Plastizität hinzu, ohne wesentlich an seinen räumlichen Qualitäten einzubüssen. Natürlich verfügt der SR1a weiterhin über die exzessivere Bühne und die luftigere Präsentation – in Sachen Tiefenstaffelung steht der CA1a dem älteren Bruder aber keineswegs nach.

Und wie schon der SR1a begeistert auch der CA1a mit einer höchst authentischen Reproduktion von Transienten – die Impulsverarbeitung ist einfach überragend, weil unfassbar schnell und exakt. Selbst elektrostatische Systeme haben hier meines Erachtens das Nachsehen. Stimmen und Instrumente werden infolgedessen gespenstig echt wiedergegeben, was mir des Öfteren nicht nur ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht zaubert, sondern zuweilen auch für den gewissen Gänsehautfaktor sorgt.

Star-8 Reinsilberkabel

Allerdings sollte der CA1a aus meiner Sicht zwingend mit dem neuen Star-8 Reinsilberkabel verbunden werden. Denn der klangliche Unterschied zur Serienstrippe ist absolut frappierend und rechtfertigt meines Erachtens  selbst den enormen Aufpreis in Höhe von 1.350,- Euro. Aber auch die Kombination mit meinem eigenen RAAL SR728 Reinsilberkabel, welches schon am SR1a eine grandiose Vorstellung ablieferte, offenbart die verblüffende Abhängigkeit des niederohmigen Arbeitsprinzips hinsichtlich einer optimalen Verkabelung.

Denn während der CA1a im Zusammenspiel mit dem Standard-Kupferkabel SC2 – speziell bei höheren Abhörpegeln – mitunter leicht spröde und bisweilen auch geringfügig sibilant agiert, vollzieht der Bändchenkopfhörer in Verbindung mit der neuen Reinsilberpretiose der Serben aus meiner Sicht einen musikalischen Quantensprung – und katapultiert den RAAL CA1a geradewegs in den Olymp der besten Ohrlautsprecher.

Insbesondere im Bassbereich strafft der serbische Kopfhörer an der Reinsilberverbindung nochmals die akustischen Zügel, die punktstabile Ortbarkeit der klanglichen Ereignisse nimmt in einem fast schon dramatischen Maße zu, die nunmehr sehr seidige und gleichzeitig phänomenale Detailauflösung ist dazu wahrhaftig ein Gedicht – das im RAAL-Zubehör angebotene Star-8 Reinsilberkabel ist für den akustisch ambitionierten Gralsritter meiner Meinung nach ein Pflichtkauf. 

Vorstellung auf Weltklasseniveau

Die Galavorstellung des serbischen Ohrlautsprechers ruft selbstverständlich die versammelte Kopfhörerelite auf den Plan. Aber selbst musikalische Schwergewichte wie der HIFIMAN SUSVARA oder der ABYSS AB1266 PHI TC haben ihre liebe Mühe, die kabelerstarkte serbische Konkurrenz auf Distanz zu halten. Während der CA1a mitunter Vorteile in Sachen Tempo für sich verbuchen kann, beherrschen die beiden orthodynamischen Flächenstrahler den Frequenzkeller noch ein wenig besser und leuchten auch die allerletzten Ecken äußerst gewissenhaft aus.

Die Verwendung der geschlossenen Ohrpolster aus dem Ausstattungspaket des RAAL lancieren den serbischen Kopfhörer in Bezug auf die Tiefbassqualitäten zwar in die unmittelbare Nähe der beiden Altmeister, der CA1a büsst dabei allerdings seine herausragende räumliche Abbildung zu großen Teilen ein. Außerdem sind unschöne Überlagerungen in den Grundton zu beklagen – der Polsterwechsel ist meines Erachtens somit keine allzu gute Idee. 

Hifiman Susvara

Darüber hinaus überzeugt speziell der HIFIMAN (mit bewährter Cardas-Clear Verkabelung) mit einem großzügig bemessenen Korpus in Bezug auf eine sehr natürliche Darstellung von Stimmen und akustischen Instrumenten, ohne dabei ungebührlich ins Warme abzudriften und demzufolge eine neutrale Spielart zu bewahren. Der RAAL kontert mit einer fantastischen Luftigkeit im Mitteltonbereich in Verbindung mit der feinstfühligen Ausarbeitung kleinster musikalischer Nuancen.

Allerdings weiss der SUSVARA mit einem wunderbaren Klangfarbenreichtum zu brillieren, welchen der CA1a in dieser Form nicht gänzlich zu erreichen vermag. Und während der RAAL vorwiegend mit elektrostatischen Tugenden im gesamten Frequenzspektrum kokettiert, setzt der HIFIMAN eher auf substanzielle Talente im klangrelevanten Mittelton und begeistert dennoch mit einem exorbitanten Auflösungsvermögen im Hochtonbereich.

Der CA1a favorisiert dazu in erster Linie das röhrenbasierte Zusammenspiel mit dem FELIKS ENVY – der SUSVARA gibt sich indessen nicht sonderlich wählerisch und beeindruckt musikalisch gleichermaßen am ZÄHL HM1 Transistorverstärker. Zumal beide Kopfhörerverstärker mehr als genügend Leistungsreserven für die ausgewiesene Diva bereitstellen. Den klanglichen Thron auf Musicalhead kann der HIFIMAN aus meiner Sicht somit erfolgreich verteidigen.   

Abyss AB1266 PHI TC

Der AB1266 PHI TC fasziniert mit seinem bekannt exzessiven räumlichen Darstellungsvermögen, insbesondere bezüglich der Bühnenbasisbreite, was nicht selten den Eindruck des wahrhaftigen Ohr-Lautsprechers erweckt. Im Gegenzug staffelt der RAAL etwas weitläufiger in die Tiefe, ohne dabei jedoch die erstaunliche Live-Atmosphäre des ABYSS zu erzielen. Beiden gemein ist ein minimal vordergründiges Spiel im Präsenzbereich, welches die Kopfhörer über ihre kongenialen Kabelpartner allerdings perfekt zu kaschieren wissen.

Wobei das optionale Super-Conductor-Kabel des ABYSS zwischenzeitlich mit gewaltigen 2.990,- Euro für eine identische Länge von 1,80 m zu Buche schlägt – dagegen mutet der Verkaufspreis für das Star-8 Reinsilberkabel fast schon als Sonderangebot an. Dennoch verbessern die edlen Strippen die musikalische Leistung beider Kontrahenten deutlich, der CA1a profitiert meines Erachtens allerdings in einem stärkeren Maße von dem produktiven Upgrade. 

Aufgrund der leicht analytischen Vorgehensweise des AB1266 PHI TC lassen sich die beiden Sparringspartner aus meiner Sicht zudem besser vergleichen – der CA1a punktet beispielsweise über die präzisere Fokussierung hinsichtlich der Abbildungsschärfe, der Ohrlautsprecher aus New York erwidert das akustische Plus des RAAL mit einer etwas plastischeren Inszenierung des musikalischen Geschehens im räumlichen Kontext. 

Die höheren makrodynamischen Reserven des ABYSS geben aus meiner Sicht schließlich den Ausschlag zu Gunsten des amerikanischen Ungetüms – die Wiedergabe von Live-Veranstaltungen oder großorchestralen Ereignissen nahe den Originallautstärken markieren einfach nicht das primäre Einsatzgebiet des serbischen Kopfhörers. Der RAAL Ca1a präferiert vielmehr moderatere Hörpegel, wo das neue akustische Wunderkind von Danny McKinney und Aleksandar Radisavljevic seine exzellenten feindynamischen Qualitäten ausspielen kann.

Mein Fazit

Der neue RAAL REQUSITE CA1a weiß im Hörtest somit nachhaltig zu begeistern. Wenngleich für das kongeniale 3er Gespann – bestehend aus Erstgenanntem, dem Interface TI1b und dem meines Erachtens unentbehrlichen Star-8 Reinsilberkabel – in Summe ein stattlicher Obolus in Höhe von 4.349,- Euronen zu entrichten ist, entert der neue Circum-Aural-Kopfhörer ganz unverhohlen den klanglichen Olymp in den TOP10 auf Musicalhead und nimmt direkt hinter dem ABYSS AB1266 PHI TC den Platz des RAAL SR1a ein, welchen er in meinem persönlichen Ranking ab sofort ersetzt.

Allerdings sollte der Gralsritter der feinen Töne dem RAAL CA1a stets ein adäquates Frontend gönnen. Der serbische Ohrlautsprecher dankt dies mit einer musikalischen Galavorstellung auf Weltklasseniveau zu einem durchaus fairen Preis im unmittelbaren Vergleich zum Wettbewerb. Die optische und physische Gestaltung des RAAL mag dabei für manch Interessenten Anlass zur Kritik geben – wer aber primär auf die akustische Befähigung des serbischen Kleinods setzt, erwirbt mit dem neuen CA1a aus meiner Sicht einen der besten Ohrlautsprecher überhaupt.

Infolgedessen erhält der RAAL REQUISITE CA1a selbstverständlich meine uneingeschränkte Empfehlung. Und Glückwunsch an Danny McKinney und Aleksandar Radisavljevic – dieser Kopfhörer ist ein echter Hammer!

Euer Fidelio

Meine Wertung

Klangqualität (60%) : 5 von 5 Ohren
Tragekomfort (20%) : 5 von 5 Ohren
Verarbeitung (20%) : 4 von 5 Ohren

Musicalhead TOP 10
(*) Die Testberichte auf Musicalhead geben ausschließlich meine persönliche Meinung zum Produkt wieder. Es handelt sich hierbei um redaktionelle Beiträge, welche aber durchaus eine werbende Wirkung beim Leser erzielen könnten, ohne dass ich von einem Unternehmen damit beauftragt wurde.


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