MRSPEAKERS AEON FLOW Open

Test MRSPEAKERS AEON FLOW Open

Heute teste ich für euch eine der Messeneuheiten von der diesjährigen CANJAM. Den brandneuen MRSPEAKERS AEON FLOW OPEN. Es war schließlich auch nur eine Frage der Zeit, wann genau Dan Clark die offene Version seines neuen Erfolgsmodells in den USA nachlegen würde. Vielen Dank an dieser Stelle an Carsten Hicking vom deutschen Vertrieb HIGOTO, welcher diese Rezension durch die sehr zeitnahe Teststellung des AEON FLOW OPEN wieder einmal ermöglicht hat.

Nun ist es also endlich soweit. Bereits der erste Hörcheck in Berlin ließ auf einen spannenden klanglichen Vergleich zwischen den beiden Namensbrüdern hoffen. Denn den geschlossenen Kopfhörer AEON FLOW CLOSED habe ich ja bereits schon vor einiger Zeit für euch ausführlich rezensiert und selbigem damals im Übrigen auch meine uneingeschränkte Empfehlung ausgesprochen.

Sollte das neue offene Modell nun tatsächlich in der Lage sein, die klanglich herausragende Vorstellung des Erstlingswerks zu übertreffen? Der bauartbedingte Vorteil einer resonanzärmeren und verfärbungsfreieren Wiedergabe von offenen Systemen ist schließlich nicht von der Hand zu weisen. Nun, ein kritischer Vergleichstest der beiden Brüder wird diesbezüglich letztendlich Klarheit schaffen.

Verpackung & Ausstattung

Der AEON FLOW OPEN wird in der gleichen mattschwarzen Kartonage mit magnetischem Verschluss ausgeliefert wie sein Namensbruder. Selbst der silberne Aufdruck ist identisch. Erfreulicherweise hat sich die neuerdings in schwarzem Kunststoff gestaltete Hartschalenbox von MRSPEAKERS zwischenzeitlich durchgesetzt und erhält somit wohl auch künftig den Vorzug vor der optisch doch etwas eigentümlich wirkenden dunkelroten Nussschale.

Im Inneren des Behälters können neben dem Kopfhörer das selbstverständlich mitgelieferte Distinctly-Un-Magical-Anschlusskabel in 2.00 m Länge, sowie ein vergoldeter Klinkenadapter von 3,5 auf 6,3 mm sicher und bequem aufbewahrt werden. Das ebenfalls in mattem Schwarz gehaltene DUM-Kabel ist zudem kinderleicht an- und abnehmbar und verfügt über die gleiche sichere Arretierung über ISAMWOO SN8/4-Anschlüsse wie die geschlossene Version.

Die Ausstattung wird auch hier komplettiert durch ein Echtheitszertifikat, eine englisch-sprachige Bedienungsanleitung, das obligatorische Mikrofaser-Putztuch und in diesem Fall 2 x 2 (!) passgenaue Schaumstoffeinsätze für die Innenseiten der Hörmuscheln.

Verarbeitung & Tragekomfort

Bezüglich der äußerlichen Erscheinung lassen sich die beiden AEON FLOW Brüder selbst vom geübten Auge nur durch die unterschiedlich gestalteten Einsätze auf den Außenseiten der Ohrmuscheln auseinanderhalten. Während das geschlossene Modell hier über glatte Kohlefaserapplikationen verfügt, ist der neue OPEN an gleicher Stelle mit Lochgittern ausgestattet, welche die entsprechenden Schallanteile relativ stark bedämpft entlassen.

Der MRSPEAKERS AEON FLOW Open ist genau wie sein geschlossenes Pendant ebenso solide und professionell verarbeitet. Einzig die Verwendung von zum Teil etwas preisgünstigeren Materialien lassen hier und da einen preisklassenbezogenen Rotstift erkennen.

Im Vergleich zu den ETHER FLOW Modellen bestehen die Ohrpolster aus einem sehr weichen Proteinleder und nicht aus echter Kuhhaut. Dies muss in der Praxis natürlich nicht von Nachteil sein, es wirkt halt nur nicht ganz so hochwertig. Auch das Kopfband aus kräftig dimensioniertem Rindsleder ist an den Seiten nicht abgenäht und hinterlässt somit einen eher rustikalen Eindruck. Was aber selbstverständlich der Funktion ebenfalls keinen Abbruch tut.

Die einarmig geführte und filigran wirkende Bügelkonstruktion aus NiTinol Metall mit perfekter Anpassung an jedwede Kopfgröße, ist allerdings mit den ETHER FLOW Kopfhörern nahezu identisch und ein sehr gutes Beispiel für intelligenten Leichtbau.

Die Treiberaufnahmen werden über ein großzügig dimensioniertes mattschwarzes Aluminiumgehäuse resonanztechnisch wirkungsvoll stabilisiert, lediglich die Ohrmuscheln werden aus dunkelblauem und hochglanzlackiertem Kunststoff gefertigt. Die Haltebügel bestehen dagegen erfreulicherweise wiederum aus Aluminium, ebenso wie die inneren Lochgitter mit kleinem „AEON“-Aufdruck auf den beiden Außenseiten der jeweiligen Schalen.

Der Tragekomfort des AEON FLOW OPEN ist als exzellent zu bezeichnen, zumal wohl die allermeisten Ohren auch vollständig hinter den ergonomisch geschnittenen Aussparungen verschwinden werden. Der Anpressdruck ist vom Hersteller perfekt gewählt, zumindest trifft er meinen persönlichen Geschmack.

Der MRSPEAKERS ist mit einem Gewicht von nur 320 Gramm sogar noch etwas leichter geraten als sein geschlossener Bruder (340 g), in beiden Fällen muss Dan Clark aber eine sehr überzeugende Leistung attestiert werden, insbesondere für magnetostatische Kopfhörer.

Technik

Die beiden neuen AEON FLOW Modelle sind der logische und konsequente Vorstoß zurück in jene Preisgefilde, welche die Erfolgsgeschichte von MRSPEAKERS begründet haben. Und somit auch zukünftig ganz sicher für eine weitere Verbreitung von Produkten der kleinen kalifornischen Manufaktur sorgen werden.

Die fortlaufende Modellevolution ist dabei gekennzeichnet durch die patentierten „TRUE FLOW“ und „V-PLANAR“ Technologien von MRSPEAKERS, welche bereits die beiden ETHER Topmodelle an die Weltspitze der audiophilen Kopfhörer katapultierten. Und von denen nun auch die kleinsten FLOW-Ohrlautsprecher deutlich hörbar profitieren.

Treibertechnisch unterscheidet sich der AEON FLOW OPEN nicht von seinem geschlossenen Pendant. Hier wie dort setzt MRSPEAKERS auf lediglich einseitig angeordnete Magnete, welche die relativ dünnen und somit sehr leichten Kunststoffmembranen (0.004 – 0.005 mm) antreiben. Der offene Kopfhörer wurde von Dan Clark ob seiner Bauart lediglich etwas unterschiedlich abgestimmt. Dazu aber später mehr.

Auf dem Papier stellen beide Kopfhörer keine sonderlich großen Ansprüche an Leistung und Betriebsspannung. Mit der wiederum sehr niedrigen Impedanz von lediglich 13 Ohm bei einer Empfindlichkeit von 95 db/mW, spielt der OPEN übrigens minimal lauter auf als der geschlossene Namensbruder (93 db/mW).

In der praktischen Anwendung zeigt sich allerdings schnell, dass die Magnetostaten von MRSPEAKERS einer höheren Leistungszufuhr zu keiner Zeit abgetan sind. Denn auch der offene AEON FLOW skaliert, eigentlich typisch für alle Kopfhörer von Dan Clark, sehr deutlich mit der zur Verfügung gestellten Verstärkerqualität. Aber auch dazu mehr im anschließenden Hörtest.

Vorbereitung

Aufgrund der offenen Bauweise eignet sich der MRSPEAKERS AEON FLOW OPEN zwar grundsätzlich weniger für den mobilen Betrieb im Großstadtdschungel, dem Einsatz in eher ruhigeren Gefilden, beispielsweise im Hotelzimmer oder bei einem Waldspaziergang, steht selbiger aber keinesfalls abgeneigt gegenüber. Zumal ihn dazu sein (Leicht-)gewicht, sowie die oben genannten technischen Voraussetzungen rundweg prädestinieren.

Aus diesem Grunde teste ich den AEON FLOW OPEN nicht nur am QUESTYLE CMA400i, sondern auch in Kombination mit dem neuen QP2R derselben Marke, um seine diesbezüglichen mobilen Qualitäten in Verbindung mit einem DAP in die Gesamtbewertung mit einfließen lassen zu können. Der Kopfhörer wurde von mir im Übrigen vor dem anschließenden Test selbstverständlich mindestens 50 Stunden eingespielt.

Beschickt wird der mit einem AKM AK4490-Chip bestückte DAC des QUESTYLE CMA400i wieder über den AURALIC ARIES Mini mit LOW NOISE Netzteil. Dieser bezieht seine digitalen Daten wie üblich aus diversen AIFF-, FLAC- und DSD-Formaten von der implementierten SSD-Festplatte. Als Musikmaterial dienen mir dabei die üblichen Verdächtigen aus Pop, Rock, Klassik und Jazz.

Weiterführende Informationen zum MRSPEAKERS AEON FLOW erhaltet ihr selbstverständlich auch auf den entsprechenden Homepages: http://www.higoto.de/category/mrspeakers/ und https://www.mrspeakers.com/

Klangtest

Um es kurz zu machen. Der MRSPEAKERS AEON FLOW OPEN ist kein typischer offener Kopfhörer, wie beispielsweise ein AKG 812 PRO. Es handelt sich IMO vielmehr um eine halboffene Variante. Oder auch eine Halbgeschlossene. Je nachdem wie man es betrachtet. Denn bereits mein erster klanglicher Eindruck ist geprägt von einer gewissen Abgeschiedenheit von der Außenwelt, ganz ähnlich wie vor einigen Wochen schon beim AEON FLOW CLOSED.

Diese Abstimmung ist allerdings eher typisch für alle Kopfhörer von Dan Clark und auf die relativ starke Bedämpfung der Treibermembranen in den jeweiligen Gehäusen zurückzuführen. Der AEON FLOW OPEN agiert aus diesem Grunde, wie schon der Namensbruder, aus einer rabenschwarzen Stille heraus, da Nebengeräusche aus der „tatsächlichen Welt“ schlichtweg ausgeblendet werden.

Bei einem GRADO GH2 etwa (dessen Testbericht selbstverständlich in den nächsten Wochen noch folgt) ist die musikalische Reproduktion geprägt von einer überragenden Transparenz und Luftigkeit, weil die umgebende Raumakustik, mehr oder weniger unfreiwillig, mit einbezogen wird. Und genau das ist bei den Kopfhörern von MRSPEAKERS nicht der Fall.

Dies führt gelegentlich sogar dazu, dass ich bei einigen Musikstücken irrigerweise annehme, dass der AEON FLOW OPEN gar Details unterschlägt, oder beispielsweise auch Hallfahnen zu schnell ausklingen. Um dann wiederum mit zum Vergleich herangezogenen Kopfhörern wie eben dem GRADO GH2 festzustellen, dass der MRSPEAKERS weder auf eine akribische Detailarbeit verzichtet, noch die Räume in irgendeiner Weise ungebührlich komprimiert.

Obgleich beide AEON Kopfhörer nicht unbedingt durch eine besonders weitläufige Wiedergabe rühmlich glänzen. Breiten- und Tiefenstaffelung sind aber auf klassenüblichem Niveau, wobei die offene Version die akustischen Grenzen vielleicht noch ein wenig mehr expandiert.

Die oben beschriebene technische Auslegung des MRSPEAKERS gestattet es allerdings, sich völlig auf die musikalische Darbietung zu konzentrieren und gänzlich in Selbige einzutauchen. Wie schon beim geschlossenen Bruder, begeistert auch der AEON FLOW OPEN dabei mit einer hervorragenden tonalen Balance und einer in sich völlig kohärenten Wiedergabe.

Der AEON FLOW OPEN spielt im Vergleich zum geschlossenen Modell ebenso unspektakulär neutral und gleichsam angenehm timbriert auf, versetzt den Zuhörer aber dennoch in eine etwas vordergründigere Position zum klanglichen Geschehen. Stimmen und Instrumente rücken gefühlt näher heran als beim AEON FLOW CLOSED, welcher im direkten Vergleich eine gewisse Distanz zu den Akteuren wahrt. Dies führt aber gleichsam zu einer stärker empfundenen Raumtiefe bei dem geschlossenen Kopfhörer.

Der Bassbereich des AEON FLOW OPEN ist sehr gut proportioniert, mit einer leichten Betonung des Kickbasses, welcher im Vergleich zum CLOSED zudem mit minimal mehr Konturenschärfe aufwartet. Auch die Impulsantwort des offenen Kopfhörers ist IMO etwas präziser. Der AEON FLOW CLOSED kontert dagegen mit insgesamt mehr Tiefgang und Volumen.

Die Bassqualität beider Kopfhörer skaliert übrigens in auffälliger Art und Weise mit steigender Verstärkerleistung. Denn obwohl Impedanz und Wirkungsgrad der MRSPEAKER Modelle eigentlich ein problemloses Zusammenspiel mit allen DAP ermöglichen sollten, nehmen insbesondere die dynamischen Fähigkeiten an einem stationären Spielpartner, wie dem QUESTYLE CMA400i, selbst in der unsymmetrischen Betriebsart dramatisch zu.

Wenn beispielsweise Bassattacken in Kombination mit dem QUESTYLE QP2R zwar mit jederzeit genügend Druck, aber auch mehr oder weniger unauffällig reproduziert werden, agiert der AEON FLOW OPEN am größeren Bruder CMA400i vor dem bereits oben erwähnten schwarzen Hintergrund fast schon explosionsartig trocken und ohne erkennbare Kompressionseffekte.

Der MRSPEAKERS überzeugt zudem mit einem völlig bruchlosen Übergang zum Grundton- bzw. Mitteltonbereich, wobei dies dem AEON FLOW CLOSED aufgrund des linearer gewählten Bassbereiches noch etwas besser gelingt. Aufgrund der leichten Überhöhung des Oberbasses tendiert der AEON FLOW OPEN auch minimal in eine wärmere Richtung als der CLOSED.

Der Mitteltonbereich des Magnetostaten ist, typisch für diese Bauart, gekennzeichnet durch wunderbare Klangfarben, einer hohen Plastizität und gleichsam der markenimmanenten Verpflichtung zur untadeligen Neutralität. Erreicht wird dies abstimmungstechnisch unter anderem durch eine leichte Rücknahme der oberen Mitten. Die Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten wirkt somit zwar jederzeit sehr natürlich und nuanciert, ohne aber den akustischen Fokus speziell auf diesen hörtechnisch relevanten Bereich zu legen.

Dadurch bedingt spielt der AEON FLOW OPEN in den ersten Hörminuten scheinbar etwas lustlos und leicht unmotiviert im Vergleich zu jenen Ohrlautsprechern, welche den Präsenzbereich leicht betonen. Aber schon bereits nach kurzer Zeit erkennt der erfahrene Gralsritter des Klangs die herausragenden Qualitäten dieses Kopfhörers und die mitreißende Musikalität, welche ihm innewohnt.

Denn darin liegt die große Stärke des MRSPEAKERS AEON FLOW OPEN. Er besitzt die Fähigkeit, seine Zuhörer perfekt in das ganzheitliche musikalische Geschehen zu involvieren, ohne ihn dabei durch marketing-förderliche Effekthascherei zu belästigen. Prädikat – absolut langzeittauglich.

Der Hochtonbereich bindet nahtlos an den Mittelton an und wirkt zudem niemals aufgesetzt. Ohne jegliche Schärfe werden auch feinste Klangstrukturen mit einem seidigen Charakter reproduziert. Höchste Töne werden dabei vielleicht nicht unbedingt bis in die wirklich allerkleinsten Verästelungen aufgelöst, aber dennoch jederzeit fein ziseliert abgebildet und mit einer superben Feindynamik versehen.

Der Einsatz der mitgelieferten Schaumstoffeinlagen liefert für mich keine großartig neuen Erkenntnisse im Vergleich zur geschlossenen Version. Die nunmehr 2 unterschiedlichen Pärchen verändern je nach gewählter Kombination die Hochtonenergie und beeinflussen somit nach persönlichem Gusto die individuell präferierte Tonalität. IMO klingen beide MRSPEAKERS Kopfhörer nach der Einspielzeit ohne die Einlagen am Besten.

Nachfolgend noch einmal die einzelnen Klangkriterien des AEON FLOW OPEN im Kurzcheck und im direkten Vergleich zum geschlossenen Modell:

BASS

Sehr gut konturierter Bassbereich. Trocken, knurrig und schnell, mit ausreichend Tiefgang, aber eben nicht ultimativ. Leichte Betonung im Oberbass. Der CLOSED agiert hier mit mehr Volumen und Qualität in den untersten Gefilden.

GRUNDTON

Bruchloser Übergang zum Bassbereich. Erdiger Grundton. Besitzt IMO genau das richtige Maß an wohliger Wärme. Der CLOSED ist allerdings noch einen Hauch stärker der Neutralität verpflichtet.

MITTELTON

Neutrale und direkte Wiedergabe. Einwandfreie tonale Balance. Keinerlei Verfärbungen. Sehr natürlich wirkenden Klangfarben bei hoher Plastizität. Der CLOSED spielt mit etwas mehr Distanz, aber auch mit minimal mehr Tiefe.

HOCHTON

Homogene Erweiterung der mittleren Frequenzen nach oben. Feine Detailarbeit. Sehr authentisch wirkendes Obertonspektrum. Entspannte Wiedergabe von Sibilanten. Niemals lästig. Aber auch keine Lupe. Kein signifikanter Unterschied zum CLOSED.

RÄUMLICHKEIT

Preisklassenkonforme räumliche Expansion in Breite und Tiefe. Kein Raumwunder. Dennoch insgesamt auf einem sehr guten Niveau. Weitläufigere Bühnenabbildung als der CLOSED. Sehr gute Lokalisation von musikalischen Ereignissen. Dies beherrscht der CLOSED allerdings noch eine Spur besser.

TRANSPARENZ

Relativ starke Bedämpfung der Treibergehäuse. Dadurch leicht eingeschränkte Transparenz, insbesondere für diese Bauart. Kein signifikanter Unterschied zum CLOSED.

DYNAMIK

Hohe Impulstreue. Explosive Dynamik bei hoher Leistungszufuhr. Superbe Ausleuchtung feindynamischer Schattierungen im stationären Betrieb. Kein signifikanter Unterschied zum CLOSED.

Mein Fazit

sollte letztendlich ähnlich ausfallen wie bereits bei der geschlossenen Variante. Auch der MRSPEAKERS AEON FLOW OPEN beeindruckt nicht in klanglichen Einzeldisziplinen, sondern überzeugt in erster Linie durch die erstklassige Balance und eine perfekte Tonalität.

Dennoch fällt mir eine uneingeschränkte Empfehlung für diesen Kopfhörer diesmal nicht ganz so leicht. Die semioffene Auslegung raubt dem AEON FLOW OPEN einen Teil der für diese Bauart typischen Transparenz, was vielleicht nicht jedem potentiellen Interessenten gefallen dürfte. Sicherlich müsste dies dem geschlossenen Namensbruder fairerweise ebenso angekreidet werden, allerdings kann jener mit einer gewissen Praktikabilität bezüglich seiner geschlossenen Konstruktion punkten.

Denn insbesondere im mobilen Betrieb bietet der AEON FLOW CLOSED eindeutige Vorteile gegenüber dem offenen Modell. Die leicht besseren dynamischen Qualitäten kann der OPEN aufgrund der bescheideneren Leistungsreserven der DAP hier nicht ausspielen, so dass ich der geschlossenen Variante unterwegs immer den Vorzug erteilen würde.

Wenn der offene AEON FLOW dagegen vorwiegend in den heimischen 4 Wänden sein bevorzugtes Einsatzrevier findet und man die nahezu perfekte Involvierung in das musikalische Geschehen zu schätzen weiß, könnte der offene MRSPEAKERS Kopfhörer gewiss zum persönlichen Favoriten avancieren. Zumal er sich auch minimale klangliche Vorteile im Vergleich zu seinem Namensbruder erarbeitet. Dies ist allerdings aufgrund seiner konstruktiven Vorteile auch wenig verwunderlich.

Gleichwohl spielen beide MRSPEAKERS Ohrlautsprecher nahezu auf Augenhöhe. Aus diesem Grunde bleibt der AEON FLOW CLOSED der für mich derzeit beste geschlossene Kopfhörer überhaupt und überzeugt zudem mit einem überragenden Preis-Leistungs-Verhältnis.

Der AEON FLOW OPEN spielt ohne jeden Zweifel in der TOP-Liga seiner Preisklasse (999,- € UVP) und je nach persönlichen Präferenzen auch darüber hinaus. Allerdings sei jedem Interessenten im Vorfeld eine Hörprobe wärmstens ans Herz gelegt.

Euer Fidelio

Meine Wertung

Klangqualität (60%) : 3 von 5 Ohren
Tragekomfort (20%) : 4 von 5 Ohren
Verarbeitung (20%) : 4 von 5 Ohren

(*) Die Testberichte auf Musicalhead geben ausschließlich meine persönliche Meinung zum Produkt wieder. Es handelt sich hierbei um redaktionelle Beiträge, welche aber durchaus eine werbende Wirkung beim Leser erzielen könnten, ohne dass ich von einem Unternehmen damit beauftragt wurde.


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