Da bin ich mal wieder. Heute mit dem nunmehr zweiten Testkandidaten in meinem diesjährigen Summer-Special – dem brandneuen ASTELL&KERN SE100 FUTURA.
Ziemlich genau ein Jahr ist es inzwischen her, dass ich den A&K KANN einer ausführlichen Hörprobe unterzogen habe. Aufgrund des damalig hervorragenden Resultats sind meine Erwartungen an den aktuellen DAP des koreanischen Herstellers selbstverständlich hoch gesteckt. Wird der SE100 FUTURA in der Lage sein, an die unbestreitbaren klanglichen Qualitäten des großen Bruders SP1000 ULTIMA heranzureichen oder selbige gar zu übertreffen? Nun, finden wir es einfach heraus.
Bedanken möchte ich mich, wie schon so oft an dieser Stelle, bei Thomas Halbgewachs von der deutschen A&K Distribution, der Headphone Company, für die unbürokratische und schnelle Bereitstellung meines heutigen Testgerätes.
Ausstattung & Verarbeitung
Der A&K SE100 FUTURA wird markentypisch in einer zwar schlichten, aber dennoch hochwertig anmutenden mattschwarzen Kartonage ausgeliefert. Nun gut, selbige verschwindet nach der immer wieder spannend zelebrierten Freilegung des neuen Spielzeuges eh postwendend in unserer Abstellkammer.
Der in hartem Schaumstoff sicher eingebettete Player wird dabei flankiert von einer eher zweckmäßigen Ausstattung in Form einer nach wie vor rudimentären Quick-Start Anleitung in mehreren Sprachen, der obligatorischen Garantiekarte, einem USB-Verbindungskabel vom Typ C 3.0, sowie 2 passgenauen Display Schutzfolien.
Wie bereits in meiner Rezension zum A&K KANN beschrieben, empfiehlt es sich somit auch weiterhin, zusätzlich hilfreiche Informationen zum neuen DAP der Marke auf der Homepage von A&K einzuholen, beziehungsweise dort gegebenenfalls einfach auch das vollständige Manual als PDF-Datei herunterzuladen.
Der SE100 FUTURA ist A&K-typisch hervorragend verarbeitet, das silbergraue, glattflächige Aluminiumgehäuse glänzt darüber hinaus durch die nahezu vollständige Abwesenheit von sichtbaren Schraubverbindungen. Der seitliche Drehregler für den fein gestuften Abgleich der Lautstärke aus demselben Werkstoff ist allerdings sehr leichtgängig, verfügt aber dennoch über eine exakte mechanische Rasterung.
Sowohl die Vorder- als auch die Rückseite sind zudem in aktuellem, kratzfestem Gorilla-Glas ausgeführt und machen die beigelegten Schutzfolien dadurch beinahe schon obsolet. Zumal mir die Aufbringung der kleinen Teufel in den meisten Fällen sowieso misslingt und überdies Anzahl und Intensität lästiger Fingerabdrücke signifikant erhöht.
Der neue ASTELL& KERN Player liegt mit einem Gewicht von ca. 240 Gramm ferner auch nicht zu schwer in der Hand, vermittelt aber gleichsam die passende haptische Wertigkeit.
Allerdings bedingt das mit dem RED-DOT Design Award 2018 ausgezeichnete, aber auch ungewöhnliche Design des SE100 FUTURA relativ scharfe Kanten und Ecken, was die Nutzung einer Transporttasche IMO unabdingbar macht. Diese fehlt leider in der schwarzen Box, kann aber selbstverständlich als Sonderzubehör nachgeordert werden. Apple lässt grüßen.
Technik
Der A&K SE100 FUTURA besitzt das gleiche gestochen scharfe und berührungssensitive 5-Zoll Display des A&K SP1000 ULTIMA und übernimmt gleichsam dessen recht logisches und gefälliges Bedienkonzept. Mittels einer ultraschnellen Octa-Core CPU werden Eingabebefehle im Menü zudem sehr flüssig und direkt umgesetzt.
Der mobile HIGH-TECH Zwerg wird somit also primär über den qualitativ hervorragenden Touchscreen bedient, allerdings erlauben 3 seitliche Tastschalter mit präzisem Druckpunkt ebenfalls eine rudimentäre Steuerung des Players (Play/Pause; Skip).
Die interne Speicherkapazität wurde im Vergleich zum A&K KANN außerdem auf 128 GB erhöht, über einen optionalen Einschub kann mittels einer Micro SDHC- oder SDXC Speicherkarte die persönliche HIGH-RES Bibliothek um weitere 400 GB musikalisches Datenmaterial erweitert werden. Dies sollte in den allermeisten Fällen wohl genügen.
Dem SE100 FUTURA wurde erstmalig ein DAC-Chipsatz des amerikanischen Herstellers ESS SABRE implementiert. Es handelt sich dabei um den gegenwärtig topaktuellen, 8-Channel 32 bit-Referenzwandler 9038 PRO, welcher sich unter anderem durch einen exzellenten Signal-Rauschabstand auszeichnet. Mit jeweils 4 Kanälen für eine beidseitig dedizierte Aufbereitung der Musiksignale verspricht der Hersteller weiterhin eine nochmalig verfeinerte Detailarbeit bei einem zugleich überragenden Dynamikumfang von 140 dB.
Selbstverständlich akzeptiert der A&K alle derzeit gängigen Tonformate. DSD64 kann dabei im Übrigen auch nativ ausgegeben werden. Die analog gewandelten Signale werden alsdann über die gleichen vollsymmetrisch ausgeführten und bewährten Verstärkermodule verarbeitet, welche bereits im Spitzenmodell SP1000 ULTIMA ihren Dienst verrichten.
Zu Gehör gebracht werden die Musiksignale schließlich symmetrisch über eine 2.5 mm Klinkenbuchse, ein unsymmetrischer 3.5 mm Anschluss ist aber natürlich ebenso vorhanden. Letztgenannter dient gleichzeitig auch als LINE-OUT-Ausgang, wobei die Ausgangsspannung im entsprechenden Menü praktischerweise mehrstufig eingestellt werden kann.
Der SE100 FUTURA wählt sich zudem problemlos in das heimische WLAN Netz ein und kann über die in den DAP integrierte A&K Connect Funktion auch leicht in das heimische Netzwerk eingebunden werden. Der Musikdienst TIDAL ist bereits vorinstalliert, leider aber derzeit noch nicht offline verfügbar. Über IOS- und Android Apps agieren Smartphone und Tablet auf Wunsch außerdem als veritable Fernbedienung oder wahlweise als Streaming-Quelle.
Selbstverständlich kann der A&K als externe HIGH-END Soundkarte an PC oder Laptop genutzt werden und fungiert dementsprechend als externer DAC mit analogen Ausgangstufen für das unsymmetrisch/symmetrische Kopfhören oder auch als Spielpartner für Aktivlautsprecher über den LINE-OUT Vorstufenausgang. Zu guter Letzt beherrscht der SE100 FUTURA natürlich ebenso die drahtlose Übertragung via Bluetooth 4.1, natürlich in APTX-HD.
Mit einer Akkukapazität von 3.700 mAh erreicht der SE100 FUTURA eine Betriebsdauer von bis zu 11 Stunden. Das Aufladen des Li-Polymer Akkumulators geschieht über die schnelle USB-C 3.0 Schnittstelle. Diese zeichnet übrigens auch verantwortlich für die äußerst zügige Übertragung selbst großer Datenmengen beim Aufspielen von musikalischer Kost.
Da die Endstufen des Verstärkers vorwiegend im Class-A Betrieb operieren, wird der SE100 FUTURA relativ warm. Der koreanische Player liefert an seinen Klinkenausgängen unsymmetrisch eine Betriebsspannung von 2.2 Vrms, im symmetrischen Betrieb werden von der Edelmanufaktur 4 Vrms ausgewiesen.
Inwieweit dies allerdings verwertbare Rückschlüsse auf die tatsächliche Leistungsfähigkeit des DAP zulässt, ist mir wieder einmal ein Rätsel. Zumal der Spannungswert ohne jegliche Angabe der tatsächlichen Last erfolgt (Condition no load) und sich somit die effektive Leistung P leider nicht ermitteln lässt. Und da diese Unart Schule zu machen scheint, an dieser Stelle meine Bitte:
Liebe Hersteller, eine Angabe in Watt an den entsprechenden Lastimpedanzen wäre, insbesondere im direkten Vergleich mit stationären Komponenten, für den Endverbraucher wesentlich hilfreicher und zielführender.
Weitere Informationen und Hinweise, zum Beispiel zum parametrischen Equalizer, zu den programmierbaren Playlisten oder der automatischen Update-Funktion erhaltet ihr – wie immer – auf der Homepage des Herstellers unter: Astell&Kern.com oder auch auf den Seiten des deutschen Distributors: HeadphoneCompany.com.
Vorbereitung
Um den neuen ASTELL&KERN SE100 FUTURA möglichst umfassend beurteilen und somit auch besser in das Mitbewerberumfeld einordnen zu können, kombiniere ich den koreanischen DAP für den anschließenden Klangtest mit unterschiedlichen mobilen und IMO auch angemessenen Spielpartnern.
Sowohl mein CARDAS A8 30. ANNIVERSARY (399,- €) als auch der leistungssensitive CAMPFIRE ANDROMEDA (1.299,- €) treten zunächst als typische Vertreter der IEM-Fraktion unsymmetrisch/symmetrisch an, die grundsätzliche musikalische Begabung des SE100 FUTURA zu ergründen. Die ABYSS DIANA (3.499,- €) dagegen wird den Kraftzwerg im Anschluss ebenfalls herausfordern, um in erster Linie den dynamischen Grenzbereich des SE100 FUTURA auszuloten.
Und wie schon so oft dienen mir die wohlbekannten Verdächtigen aus Klassik, Jazz, Blues, Pop und Rock als klanglicher Maßstab zur Beurteilung der oben genannten Kombinationen. Selbstverständlich sorgfältig abgelegt als HIGH-RES Dateien in allen gängigen Formaten. Aber auch einige komprimierte AAC-Dateien eignen sich natürlich gelegentlich für einen kurzen Hörcheck.
Klangtest
In der Kombination mit dem CARDAS A8 30. ANNIVERSARY lässt der SE100 FUTURA schon zu Beginn meiner Rezension keinerlei Zweifel daran aufkommen, zukünftig einen audiophilen Spitzenplatz im DAP-Olymp für sich zu beanspruchen.
Die musikalische Wiedergabe des neuen A&K Players wirkt insgesamt sehr gut strukturiert, ohne dabei einzelne Frequenzbereiche zu präferieren. Und bereits jetzt notiere ich die außergewöhnliche Fähigkeit des SE100 FUTURA, virtuelle Räume sehr glaubhaft in Breite und Tiefe darzustellen. Dazu spielt der DAP über seinen unsymmetrischen Ausgang entspannt aber gleichwohl engagiert mit dem winzigen dynamischen Kopfhörer von George Cardas zusammen auf. Prädikat – absolut langzeittauglich.
Dies ist zunächst etwas verwunderlich, zumal die Chipsätze von ESS nicht unbedingt für eine analog gerichtete Reproduktion der Musik bekannt sind. Aber offenbar ist dem Entwicklerteam der koreanischen Manufaktur mit der Komposition aus einer intelligenten DAC-Implementierung und der entsprechend sensiblen Anpassung der analogen Ausgangsstufen abstimmungstechnisch beinahe eine Quadratur des Kreises geglückt.
Im symmetrischen Zusammenspiel mit dem hoch sensitiven CAMPFIRE ANDROMEDA, sicherlich einem der besten IEM der Welt, wird im Anschluss dann aber sehr schnell deutlich, dass die primären Chip-Tugenden des amerikanischen Produzenten keinesfalls vernachlässigt wurden. Ganz im Gegenteil.
Denn das Auflösungsvermögen des neuen TOP-Wandlers 9038 PRO kann einfach nur als phänomenal bezeichnet werden. Über den SE100 FUTURA werden klangliche Mikrodetails über die akustische Wahrnehmungsschwelle gerückt, welche ich bei einem mobilen Zuspieler in solch einer Ausprägung und Klarheit bislang noch nicht vernommen habe. Zumal die musikalische Integrität dabei jederzeit gewahrt bleibt.
Die Ränderung einzelner musikalischer Ereignisse ist dazu äußerst scharf umrissen und selbige werden auch sehr akkurat im Raum fokussiert. Selbst allerkleinste Veränderungen der Lautstärke werden darüber hinaus hochpräzise und feinfühlig zu Gehör gebracht. Höchst beeindruckend.
Der Bassbereich reicht zudem recht tief in den Frequenzkeller hinab, besitzt eine wunderbar straffe und ausgeprägte Kontur und überzeugt überdies mit einer perfekten Impulsantwort. Der Grundton verfügt weiterhin auch über genügend Substanz, um Stimmen und Instrumenten ein ausreichend plastisches Fundament zu verleihen. Vielleicht mit einer etwas weniger erdigen und warmen Note als mein QUESTYLE QP2R, aber keineswegs blutleer und in jedem Fall authentisch.
Eine traumhafte Transparenz und Luftigkeit bei gleichsam ausgezeichneter tonaler Balance dominiert den klangrelevanten Mitteltonbereich, freilich eine der großen Stärken des CAMPFIRE ANDROMEDA, welche der A&K meisterhaft in Szene setzt. Wunderbar realistische Klangfarben und natürlich ausklingende Transienten sind dabei das berühmte Tüpfelchen auf dem i.
Erwartungsgemäß lässt der SE100 FUTURA auch im Hochtonbereich nichts anbrennen. Der A&K gefällt mit einer sehr homogenen Anbindung an den mittleren Frequenzbereich und glänzt zudem mit einem fein ziselierten Obertonspektrum ohne jegliche Schärfe.
Dies ist zweifellos einer der besten mobilen Kombinationen, welche ich bis heute gehört habe. Kann dieses transportable musikalische Erlebnis aber womöglich noch gesteigert werden?
Die nächste Kandidatin zeigt sich nämlich aufgrund ihres relativ bescheidenen Wirkungsgrades bezüglich der Wahl des jeweiligen Spielpartners ziemlich wählerisch. Und so einen kleinen DAP verspeist die ABYSS DIANA ohne symmetrischen Zaubertrank normalerweise zum Frühstück.
Dennoch empfiehlt Joe Skubinski, CEO von JPS-LABS, ausdrücklich auch eine Kombination mit mobilen Zuspielern, sofern selbige eine Minimalleistung von ca. 250 mW/Kanal an 40 Ohm nicht unterschreiten. Und mittels der symmetrischen Form der Signalverarbeitung entsprechend gestärkt, gibt sich der SE100 FUTURA an der verwöhnten jungen Dame überraschenderweise auch keine großartigen dynamischen Blößen.
Bis hin zu gehobenen Lautstärken spielt der A&K in der symmetrischen Betriebsvariante nicht nur überraschend kraftvoll und verzerrungsfrei auf, auch bei heftigen Bassimpulsen verliert der DAP nicht unvermittelt die Übersicht im Bezug auf das musikalische Geschehen. Lediglich bei sehr hohen Pegeln komprimiert der koreanische Player dann sukzessive die Dynamik und verflacht zudem auch die räumliche Wiedergabe in die Tiefe.
Dennoch vermag mich das akustische Gesamtergebnis der beiden Spielpartner durchaus zufrieden zu stellen. Obgleich DIANA tatsächlich erst an hochwertigen stationären Komponenten ihr volles klangliches Potential entfaltet, wovon ich mich in den letzen Monaten ja bereits ausgiebig überzeugen konnte.
Leistung ist bekanntlich durch nichts zu ersetzen. Außer natürlich durch noch mehr Leistung. Entsprechende audiophile Qualitäten selbstredend vorausgesetzt. Und bereits an meinem A&K 380 COPPER nebst hauseigenem COPPER AMP bestätigt sich wieder einmal dieses ungeschriebene Gesetz.
Obwohl der mit topaktueller Wandlertechnik bestückte SE100 FUTURA dem bewährten AKM 4490 Chipsatz des großen Bruders 380 auflösungstechnisch und auch hinsichtlich einer exzessiveren Bühnenabbildung zwischenzeitlich den Rang abgelaufen hat, agiert der alte DAP-Haudegen in Verbindung mit seinem organisch perfekt integrierten Endverstärker an der ABYSS DIANA wesentlich müheloser, plastischer und somit einfach souveräner.
Denn immerhin stellt der externe A&K-KHV im Vergleich zu den Endstufen des SE100 FUTURA mehr als die doppelte Leistung an seinen symmetrischen Ausgängen bereit, welche durch den separaten Akkumulator des COPPER-Amps noch zusätzlich stabilisiert wird.
Selbst der A&K KANN, obwohl in Sachen Leistung (!) nominal auf Augenhöhe mit dem 380’er Gespann, kann bei komplexem musikalischem Material und einer schon ambitionierten Pegelanforderung nicht ganz an dessen Performance anknüpfen, was ein entsprechender Quercheck auch mehr oder weniger deutlich aufzeigt. Papier ist halt sehr geduldig.
Kleine Anmerkung an dieser Stelle: Es ist mir persönlich ein Rätsel, warum ASTELL&KERN bis zum heutigen Tage dem SP1000 ULTIMA keine adäquate Verstärkung zur Seite stellt. Denn erst im Zusammenspiel mit einem kongenialen Amp-Modul und zwei unabhängigen Stromquellen, wäre das Spitzenmodell der Koreaner IMO höchstwahrscheinlich allzeit in der Lage, selbst wirkungsgradschwache Spitzenkopfhörer angemessen dynamisch anzutreiben.
Und dieses Leistungsmanko, welches die neueren Produktserien von ASTELL&KERN natürlich mit nahezu allen einschlägig bekannten Mitbewerbern in der DAP-Szene teilen, verwehrt IMO auch dem SE100 FUTURA die allerhöchsten klanglichen Weihen. Zumindest in Kombination mit anspruchsvollen magnetostatischen Flächenstrahlern.
Um dies jetzt bitte nicht falsch zu verstehen. Selbstverständlich spielt auch die letztgenannte Kombination auf einem extrem hohen klanglichen Niveau.
Und sofern man eine ABYSS DIANA als alleinigen Kopfhörer sowohl mobil als auch stationär daheim betreiben möchte und unterwegs auch keinen exzessiven Lautstärkeorgien fröhnt, ist gegen diese akustische Partnerschaft rein gar nichts einzuwenden. Zumal die Dame in diesem Fall an den heimischen Komponeneten ja gegebenenfalls auf absolutem Weltklasseniveau musizieren darf.
Bei Einsatz des A&K SE100 FUTURA als alleinigen musikalischen Datenlieferanten, ganz ohne externe Signalverstärkung, empfehle ich hingegen eher die Paarung mit einem genügsameren Spielpartner, beispielsweise in Form eines FOCAL- oder GRADO Ohrlautsprechers, möchte man die dynamischen Reserven des DAP auch wirklich unbeschwert auskosten. Mein GRADO RS1 machte am A&K jedenfalls eine sehr gute Figur ohne erhörbaren Dynamikverlust.
Oder man verbandelt den Koreaner halt direkt mit einem Spitzen-IEM wie dem CAMPFIRE ANDROMEDA oder einem INEAR PROPHILE 8. Dies sorgt nicht nur für eine deutlich effektivere akustische Abschottung in alle Richtungen, sondern sieht unterwegs natürlich auch viel besser aus…
Mein Fazit
Aus klanglicher Sicht ist der neue SE100 FUTURA meines Erachtens zurzeit der beste DAP von ASTELL&KERN. Womöglich sogar der beste Einzelplayer überhaupt. Und dies ist für mich umso erstaunlicher, als dass der Koreaner mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 1.799,- Euro eher das preisliche Mittelfeld der Marke markiert.
Leider fehlen konstruktiv die technischen Voraussetzungen für eine Anbindung eines externen Verstärkermoduls. Dies ist und bleibt wohl in absehbarer Zukunft nur dem SP1000 ULTIMA vorenthalten. Sollte Selbiges allerdings auch langfristig nicht lieferbar bleiben, würde ich persönlich den A&K SE100 FUTURA dem großen Bruder vorziehen.
Wichtig ist aber, wie so oft im Leben, eine sorgfältige Auswahl des richtigen Partners. Insbesondere hochempfindliche IEM wie der CAMPFIRE ANDROMEDA sorgen meines Erachtens für ein vorzügliches akustisches Umfeld ohne dynamische Einschränkungen und mit exzellenten audiophilen Qualitäten. Zumal der SE100 FUTURA vor einem rabenschwarzen und gleichsam völlig rauschfreien Hintergrund operiert. Der mobilen Paarung mit einem IEM spreche ich somit eine unbedingte Empfehlung aus.
Die Kombination mit relativ leistungshungrigen Magnetostaten, wie beispielsweise der ABYSS DIANA, offenbart dagegen nach wie vor die leichten dynamischen Schwächen der mobilen Fraktion. Wer den A&K SE100 FUTURA also explizit mit einem ausgewachsenen Kopfhörer verheiraten möchte, sollte in jedem Fall genügend Geduld und Muße aufbringen, um so die richtige Entscheidung für sich und seine persönlichen Hörgewohnheiten zu treffen.
Es sei denn, man bevorzugt ohnehin eher gemäßigte Pegel. Ist schließlich sowieso gesünder. Und wer leiser hört, kann bekanntlich auch länger genießen.
Euer Fidelio
Interessante Review. Ob der SE100 genug Power hat, um den HD800 anzutreiben?
Hallo Andreas,
im symmetrischen Betrieb IMO ja. Unsymmetrisch hängt es etwas davon ab, wie laut du tatsächlich hörst.
Hoffe, ich konnte dir so weiter helfen.
Lieben Gruß
Wolfgang